11. Oktober 2025

Management auf den Punkt gebracht!

New Work Team Canvas

PRAXIS: Canvas sind Rechtecke, die in mehrere Felder aufgeteilt sind. Das bekanntestes ist das Business Modell Canvas, inzwischen gibt es jede Menge davon, wer bei MWonline recherchiert, wird hier schon eine ganze Reihe finden. Nun also ein New Work Team Canvas. Die Idee: Teams haben es – genauso wie Individuen – in heutigen Zeiten schwer, ihren Platz in der Welt zu finden. Besser: Ihren Stellenwert in der eigenen Organisation.

Die Argumente sind bekannt: Alles ändert sich, alles ist unsicher – VUCA eben. Da kann man schon mal die Orientierung verlieren. In der guten alten Zeit wusste man, in welcher Abteilung man arbeitete, das war in der Regel schon am Namen zu erkennen. Heute beginnt das Drama ja schon mit den unfassbaren Abkürzungen und Anglizismen, die eine Visitenkarte zieren können.


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Wenn die Verunsicherung gar zu groß ist, dann bietet sich das folgende Vorgehen an: Das Team trifft sich zu einem mehrtägigen Workshop, auf dem Tisch liegt das besagte Rechteck in DIN A0-Größe, aufgeteilt in etliche Felder (Die Anwendung von Canvas-Modellen). In der Mitte das Herz, dort liegt der „Purpose“. Darum vier Felder mit Stärken, Werten, Stakeholdern und Mehrwerten. Und außen herum noch einmal vier Felder mit den Bezeichnungen Effektives Arbeiten, Menschen & Rollen, Kommunikation und Feedback sowie Selbstorganisation. Wer ein wenig im Netz stöbert, wird entsprechende Vorlagen zum Download finden (New Work Team Canvas 2.0).

Wofür braucht uns die Welt?

Mit Unterstützung der Moderatorin beginnt das Team, die Felder zu füllen. Empfohlen wird, mit dem Herz zu beginnen: Wofür braucht uns die Welt (bzw. unser Unternehmen)? Die Ideen werden auf Post-its geschrieben und auf das Feld geklebt. Anschließend wird aus den Ideen ein Satz formuliert – keine leichte Aufgabe, wie der Praxisbericht zeigt.

Auch bei der Bearbeitung der weiteren Felder stellen sich immer wieder Hindernisse in den Weg. Die Kunst der Moderation besteht darin, die Mitglieder des Teams immer mal wieder daran zu erinnern, bei welchem man gerade ist. Wobei es kein Problem darstellt, auch mal zu springen, wenn sich herausstellt, dass sich ein Thema gerade in den Vordergrund drängt.

Interessant: Man weiß im Vorfeld nicht, „wo die großen Themen lauern“. Ratsam ist, eine Pause einzulegen, wenn der Prozess stockt. Und vielleicht muss man auch eine zweite Sitzung anberaumen.

Wenn alle Themen bearbeitet und die passenden Formulierungen gefunden wurden, lautet die Empfehlung, den Ausdruck an gut sichtbarer Stelle aufzuhängen und gut zugänglich digital abzulegen.Gerade dann, wenn das Team an kritischen Wegkreuzungen steht, hilft ein Blick auf das Canvas, um sich zu erinnern, wofür man eigentlich steht, welche Stärken und Kompetenzen zur Verfügung stehen oder wie bestimmte Aufgaben bevorzugt bewältigt werden.

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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