7. September 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Gesittete Arbeitszeiten

SATIRE: Das wollten wir doch schon immer wissen, oder? Womit verbringt ein Top-Manager seine Zeit? Zwei prominente US-Forscher haben 27 von ihnen dazu überredet, drei Monate lang genau Buch zu führen über ihren Arbeitstag. Das Ergebnis laut Wirtschaftswoche (37 Meetings pro Woche): Sie sitzen vor allem in Besprechungen herum. Konferenzen machen 72% ihrer Arbeitszeit aus, wobei jedes dritte Meeting mehr als eine Stunde dauert.

24% der Zeit verbringen sie mit elektronischer Kommunikation, also E-Mail und SMS. Da staunen wir schon, oder? 72 plus 24 macht 96. CEO’s sitzen also an ihren E-Mails, wenn sie nicht gerade in einer Besprechung sind. Mir stellt sich dann sofort die Frage, wann sie denn eigentlich denken? Während sie im Meeting sitzen? Oder über E-Mails brüten? Und was ist mit der alltäglichen Kommunikation, den Gesprächen mit Menschen – fallen die auch unter Meetings? Ich gestehe, ich habe nicht in die Originalstudie geschaut, ganz so sehr interessiert es mich dann doch nicht.

Sorgen müssen wir uns um die Top-Manager nicht machen. Ihre wöchentliche Arbeitszeit liegt im Schnitt bei 62,5 Stunden, wobei knapp vier auf jeweils Samstag und Sonntag fallen. Anders betrachtet: Sie arbeiten 10 Stunden am Tag, schlafen sieben Stunden und haben offenbar doch noch Zeit für private Aktivitäten.

Die Harvard-Professoren empfehlen dennoch, an der einen oder anderen Stelle kürzer zu treten, z.B. bei den Besprechungen. Man solle sich genau überlegen, ob man überall wirklich dabei sein muss und ob es nicht auch kürzer geht. Das geht bestimmt, ich fürchte nur, dass es mit dem Kürzen von Meetings nicht getan ist. Die Studie sagt nichts aus über die Qualität der Besprechungen. Ich kenne straffe Meetings, bei denen ich mich später gefragt habe, was davon wirklich hängen geblieben ist. Und umgekehrt habe ich ausufernde Konferenzen erlebt, die einfach grottenschlecht vorbereitet waren.

Hoffen wir mal, dass die Meetings der untersuchten CEOs zum Wohle aller verlaufen. Dass Top-Manager ein Viertel ihrer Arbeitszeit mit elektronischer Kommunikation verbringen, finde ich allerdings beängstigend…

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