INSPIRATION: Einer muss den Job ja machen … also muss eine Abteilung gegründet werden. Das ist gut und schön. Doch stößt man in der Rolle auch an Grenzen. Themen wie Nachhaltigkeit kann man auch „von unten“ angehen. Und damit quasi in die Zange nehmen.
Die Forscherin Susanne Blazejewski forscht zu „Green Teams“ an der Alanus Hochschule („Green Teams sind Organisationsentwicklung live“). „In Green Teams tun sich Mitarbeitende zusammen, um sich für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren – und zwar freiwillig, jenseits ihres eigentlichen Jobs.“ Und wir haben schon von solchen Graswurzelinitiativen gelesen (ESG – Schluss mit lustigem Greenwashing).
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Die Forscherin hat naturgemäß einen breiteren Überblick über solche Bottom-up-Initiativen (Grüne Teams). Ihre Erkenntnis ist, dass „die Arbeit der Green Teams […] vor allem indirekt auf die Nachhaltigkeitsorientierung des Gesamtunternehmens [wirkt].“ Zugleich seien sie oft sehr sichtbar und liefern damit oft gute Storys mit schönen Bildern für die Nachhaltigkeitskommunikation. Da denkt man schnell an Aktionen wie Bäumchen pflanzen …
Dicke Bretter bohren
Wobei manche sich auch an Größeres wagen. Beispielsweise fordern, die betriebliche Dienstreiseverordnung zu verändern, so dass Inlandsflüge nicht mehr erlaubt wären. So weitet sich die Perspektive, und die Expertin meint: „Green Teams sind Teil der Nachhaltigkeitsarchitektur der Organisation.“ Das muss den Unternehmen nur noch bewusstwerden, dass man sich damit schon im Bereich der Personal- und Organisationsentwicklung befindet – „selbstorganisiert und projektorientiert“.
Die konzeptionelle Nähe zu „Communities of Practice“ erwähnt die Professorin. Aber nicht die Nähe zum Thema Corporate Influencer. Und das wundert mich. Denn da könnte man sich etwas abschauen. Also zwischen der Versuchung der Vereinnahmung (Demokratisierung der Unternehmenskommunikation) und der Angst vor dem Piratensender (Keine Piratensender). Was ebenfalls wundert ist die Aussage, dass es an wissenschaftlicher Forschung zum Thema Green Teams mangelt. Na, wer, wenn nicht die Hochschulen, Frau Professorin? Da hören wir demnächst doch bestimmt wieder von, nicht wahr? Und noch etwas könnte man der Forscherin zuflüstern: Wie wäre es, wenn wir schon über Organisationsentwicklung sprechen, die Rolle von Green Teams als Sounding Board (Lautes Denken fördern) zu betrachten?