6. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Tag der Toten

INSPIRATION: Ein lesenswertes Portrait in der Wirtschaftswoche stellt die Top-Managerin Obi Felten vor, die bei der Google-Mutter Alphabet Innovationen vorantreibt. Auch Innovationsmanager, die mit weniger Geld klar kommen müssen, können von ihr lernen.

Die Deutsche arbeitet bei X, dem Ideenbrutkasten von Alphabet, und „hat Innovationsmanagement auf eine höhere Stufe gehievt.“ Klingt etwas dick aufgetragen, aber der Anspruch ist hoch: „Inspirierende Probleme dank unglaublich klingender Ideen zu lösen“. Eine dieser Ideen: Ballons, die in die Stratosphäre geschickt werden, um von dort das Internet in die entlegendsten Orte der Welt zu transportieren. Das Projekt heißt „Loon“ und ist angelaufen.

In dem Beitrag heißt es, dass man sich X als „Biotop für exzentrische Tüftler vorstellen“ muss. Das wäre doch schon mal der erste „Lernhappen“ aus dem Artikel: Gibt es so etwas in Ihrem Unternehmen? Darf man dort mit exzentrischen Ideen und Vorschlägen kommen? Gibt es dafür irgendwo ein „Biotop“?

Der nächste Gedanke: Was passiert, wenn die Idee sich doch als Flop erweist? Was, wenn sie toll ist, aber nicht wie erwartet einschlägt – wie zum Beispiel Google Glasses? Diese Brillen, mit denen die Fans ungeniert andere Menschen filmten, was diese zu starken Protesten trieb, so dass das Produkt wieder eingezogen wurde?

Gehört dazu, sagt die Managerin. Man muss Dinge ausprobieren, auch mal so früh auf den Markt bringen, schauen, wie die Kunden reagieren und riskieren, dass es ein Fehlschlag wird. Daraus lernt man nur. Inzwischen wird die Brille neu aufgelegt und für Geschäftskunden vermarktet.

Und was, wenn eine Idee tatsächlich gar nicht funktioniert? Sie wird am „Tag der Toten“ gebührend gefeiert. Dann gedenkt man der Ideen, die beerdigt wurden. Mehr noch: Diejenigen, die sich von einer Idee verabschiedet haben, erhalten sogar einen Bonus. Letzteres ist wieder typisch amerikanisch, aber was soll’s: Das mit dem „Gedenken der beerdigten Ideen“ gefällt mir.

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