INSPIRATION: Das mit den Glaubenssätzen haben wir inzwischen alle verstanden, oder? Jeder von uns trägt bestimmte Überzeugungen mit sich herum, von denen wir manche so verinnerlicht haben, dass sie uns gar nicht bewusst sind. In der Rational-Emotiven-Verhaltenstherapie (REVT) nach Ellis spielen diese Überzeugungen (hier Belief-System genannt) eine zentrale Rolle. In Kurzform: Ein Ereignis (A = Activating Event) triggert eine bestimmte und unbewusste Überzeugung (B = Belief System) und diese wiederum eine Reaktion (C = Consequences).
Coaches kann das Modell helfen, ihren Klienten den einen oder anderen Glaubenssatz ins Bewusstsein zu rufen und „an der Realität zu messen“ (REVT: Rational-Emotive Verhaltenstherapie in der Coaching-Praxis). Dabei mag es helfen, die wichtigsten Kategorien von (schädlichen) Glaubenssätzen zu kennen. Wobei – so ganz und gar schädlich sind sie sicher nicht, denn es hat ja einen Grund, warum sie existieren und wirken. Es geht also darum zu schauen, ob sie in einer bestimmten Situation angemessen sind. Hier die vier Kategorien nach Ellis in Kürze:
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- Muss-Sätze: „Ich muss das schaffen!“ – „Ich muss perfekt sein!“ – „Ich muss gewinnen!“ usw.
- Katastrophen-Denken: „Wenn das nicht klappt, ist alles aus!“- „Wenn ich das nicht schaffe, werde ich nie wieder …!“
- Negative globale Selbstbewertung: „Wenn ich das nicht schaffe, bin ich ein Versager!“
- Geringe Frustrationstoleranz: Die Sorge, etwas nicht aushalten zu können. „Ich ertrage es nicht, wenn ich das nicht hinkriege!“
Die emotionale Seite der Glaubenssätze
Und was, wenn deutlich wird, dass solche Glaubenssätze unseren Klienten von einer positiven Entwicklung abhalten? Dann gilt es, sie aufzuspüren und zu bearbeiten. Wenn nach entsprechender „Detektiv-Arbeit“ der hinderliche Satz ausgesprochen ist, kann es zu erstaunlichen Reaktionen führen, wenn der Klient gebeten wird, ihn ins Gegenteil zu kehren und dann laut auszusprechen.
Also: „Ich darf auf keinen Fall versagen!“ wird zu „Es ist okay, wenn ich versage!“ Manche Klienten reagieren geradezu mit einem Schock, wenn sie sich daran versuchen. Da nämlich kommt die emotionale Seite des Glaubenssatzes ins Spiel.
Womit der alte Glaubenssatz noch lange nicht weg ist. Er kann auch nicht einfach durch einen positiven ersetzt werden, er lässt sich nicht „weghexen“. Es hilft auch nicht, die starken Emotionen auszublenden. Deshalb braucht es Übung, eine Auseinandersetzung mit dem Glaubenssatz, in dem man sich in die jeweiligen Situationen begibt. Oder sich ihnen vorsichtig annähert. Begleitet durch den Coach.
Übrigens: Solche Glaubenssätze, eher positiv formuliert, kann man auch als Antreiber verstehen, wie sie in der Transaktionsanalyse beschrieben werden (Helfer gesucht).