INSPIRATION: Irgendwie zeigen die Geschichten, wie ambivalent das Thema „neue Arbeitswelt“ ist. Start-ups, die dramatisch gewachsen sind, wehren sich dagegen, die Strukturen der „alten“ Organisationen zu übernehmen. In Frankreich „befreien“ sich immer mehr Unternehmen – darunter auch Konzerne.
Junge Firmen kommen aus der einen Richtung: Sie haben zu Beginn keine Hierarchie, keine Organigramme, keine Zentrale mit Weisungsbefugnis in die regionalen Niederlassungen. Ihre Mitarbeiter vor Ort brauchen Autonomie bei Entscheidungen, um schnell genug zu sein, aber wenn die Organisation wächst, dann wird die Struktur automatisch komplexer. Sich dagegen zu wehren, sei anstrengend, sagt der Gründer von Trivago (Wenn Start-ups erwachsen werden).
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Schön zu lesen, dass sich die jungen Unternehmer vor allem Gedanken um kulturelle Fragen machen. Es geht offenbar nicht in erster Linie darum, wie man möglichst schnell möglichst viel Geld macht. Sondern eben auch darum, welche Art von Unternehmen man haben möchte – letztlich um die Frage: „Wie möchten wir arbeiten?“
In Frankreich, so scheint es, tut sich in Sachen „Demokratisierung“ auch einiges. In dem Land, wo der Chef „Patron“ heißt, Schutzherr über die „Schutzbefohlenen (Er ist nicht allein), gibt es inzwischen „befreite“ Unternehmen, in denen die Mitarbeiter Entscheidungen treffen und Eigenverantwortung an die Stelle von Vorgaben von oben treten. Und das nicht nur in kleinen Firmen, sondern auch in Dinos wie dem Reifenhersteller Michelin.
Es heißt, die jungen Leute in Frankreich wenden sich von den Großkonzernen ab und würden eher ein geringeres Einkommen in Kauf nehmen. Auch ein ambivalentes Thema – denn viele Umfragen hierzulande zeigen ja, dass die jüngere Generation wieder stärker auf Sicherheit des Arbeitsplatzes schielt und sich mehr Freizeit wünscht.
Da darf man sehr gespannt sein, wohin die Reise führt. So viel ist sicher: Es gibt nicht die ideale Organisation, wie gut, dass inzwischen so viel experimentiert wird.