PRAXIS: Hin und wieder stellt sich vor allem bei mehrtägigen Veranstaltungen mit Gruppen die Frage, wie man die freien Stunden gestaltet. Es müssen nicht immer die teuren Events oder Bogenschießen sein. Diese kleine „Übung“ trägt viel zum Teamzusammenhalt bei und funktioniert auch, wenn sich die Mitglieder schon relativ gut zu kennen glauben.
Die Anweisung ist so einfach wie erst einmal verblüffend: Der Moderator bittet alle Teilnehmer in gemütlicher Runde (funktioniert auch mit dem ersten Bierchen oder beim Glas Rotwein), drei Erlebnisse oder Erinnerungen aus dem eigenen Leben mit den anderen zu teilen. Das sollten schon Dinge sein, die etwas außergewöhnlich sind. Und der Moderator tut gut daran, einige Beispiele vorzugeben. Das Besondere kommt dann: Eine dieser Geschichte muss frei erfunden sein.
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Eine Herausforderung
Was ganz einfach klingt, erweist sich in der Praxis als Herausforderung. Man stellt schnell fest, dass es zunächst gar nicht so einfach ist, etwas von sich preiszugeben, was die anderen vermutlich noch nicht wissen, also Dinge wie „Ich habe mich als Kind mal im Kaufhaus versteckt und bin abends eingeschlossen worden.“ Oder: „Ich habe im Flugzeug mal neben Mick Jagger gesessen.“ Auch gut: „Mein Vater hat mir in den 90er-Jahren 5.000 Apple-Aktien vermacht, die ich verkauft habe, als sich der Kurs verdoppelt hat.“ Oder: „Ich habe als Student meinen Unterhalt damit verdient, dass ich auf der Fußgängerzone Country Songs gesungen habe.“ Solche Beispiele eignen sich gut zur Anmoderation.
Dann erhalten alle Teilnehmer 10 Minuten Zeit, um sich zu überlegen, was sie erzählen möchten. Anschließend beginnt der erste, indem er nacheinander seine drei Geschichten erzählt. Dann dürfen die anderen raten, welche wohl gelogen ist. Hier muss nicht jeder einen Tipp abgeben, der Moderator sammelt einige Tipps ein, fragt noch mal nach, ob jemand noch eine andere Geschichte für gelogen hält, danach folgt die Auflösung. Das Interessante dabei ist dann zu hören, was genau hinter den oft ziemlich erstaunlichen Erlebnissen steckt. Und für den Erzähler ist es mitunter spannend, was man ihm so alles zutraut. Spaß garantiert!