PRAXIS: Menschen mögen visuelle Unterstützung bei der Arbeit. Bilder helfen ihnen, sich zu orientieren. Kennen wir alle, wenn wir eine Excel-Tabelle vor uns haben mit zahlreichen Spalten und Zeilen, und das über die komplette Bildschirmseite. Dann freuen wir uns über ein Balken- oder Kreisdiagramm, dass uns wesentliche Informationen auf einen Blick beschert.
So eine Hilfe ist das Burndown-Chart für Teams. Für einzelne Aufgaben wird der Zeitbedarf bis zur vollständigen Erledigung eingeschätzt, die Zeit wird auf der x-Achse eingetragen. Sodann benötigt man eine Beschreibung der Zwischenschritte bzw. Teilaufgaben, auch Neu-Deutsch „Storpoints“ genannt, die auf der y-Achse verzeichnet werden. Bei Null ist der Projektstart, bei 10 (oder wie weit man die Skala gestalten will) das Projekt-Ende.
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Hilfreich ist dann eine Ideal-Linie, die von links oben nach rechts unten verläuft. Im täglichen Teammeeting (Stand-up) werden die Teilaufgaben betrachtet und der Arbeitsfortschritt bewertet. Auf diese Weise entsteht täglich ein neuer Datenpunkt, und das Team erkennt schnell, ob man nur langsam vorankommt oder deutlich schneller als gedacht. In beiden Fällen können Anpassungen vorgenommen werden.
Übrigens: Wissen Sie, wer das Balkendiagramm erfunden hat? Mir war nicht bewusst, dass man so etwas „erfinden“ kann, aber es gibt jemanden, der zuerst auf die Idee gekommen ist. Und dann auch noch das Kreisdiagramm entwickelt hat. Der Mensch hieß William Playfair, lebte im 18. Jahrhundert und war ein ziemlich erfolgloser Unternehmer. Diagramme konnten ihn offenbar vor fatalen Fehleinschätzungen nicht bewahren. Woher ich das weiß? Aus diesem Podcast…
(aus: Willemien Brand: Visuelles Denken. Laurence King Verlag 2019, S. 93)