28. November 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Internet der Dinge

KRITIK: Was hat Klopapier mit der digitalen Revolution zu tun? Und was wird uns das Internet der Dinge noch alles zumuten? Keiner weiß es, aber sicher scheint, dass es kommen wird. Oder schon da ist?

Produkte im Einkaufsregal, die kleine Sender (RFID-Chips) tragen und dem Lager melden, wann sie zur Neige gehen, so dass sofort neue geordert werden – klingt doch praktisch, oder? Sie werden das Beispiel mit dem Kühlschrank, der meldet, wenn die Butter alle ist, nicht mehr hören können. Wie wäre es dann damit? Intelligente Klopapierrollenhalter, die eine SMS schicken, wenn das letzte Blatt verbraucht ist. Blöd eigentlich, sie sollten besser melden, wenn es nicht mehr für einen letzten Gang reicht, und zwar, bevor man die Toilette betritt. Was kompliziert ist und wohl davon abhängt, wie viel Blatt auf einer Rolle sind. Und aus wie vielen Lagen das Papier besteht….


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Wenn man einmal dabei ist: Das Toilettenpapier könnte auch mit der Wasserspülung kommunizieren. Diese dosiert dann die Wassermenge entsprechend der Papiermenge – das wäre sehr ökologisch. Habe ich da grade ein neues Geschäftsmodell entdeckt?

Ein anderes Beispiel aus dem kurzen Beitrag in der Brand eins (C.Koch: Was war noch mal das Internet der Dinge?): Eine Wasserflasche, die ihren Besitzer daran erinnert, das er mal wieder einen Schluck trinken soll. Man liest öfter von solchen genialen Lösungen für Probleme, die wir vorher nicht hatten. Ein Experte gibt zu: „In der Tat wurden einige Geräte im Consumerbereich etwas arg optimistisch vermarktet“ (S. 157).

Ich frage mich, mit welchen Geräten ich überhaupt sprechen will. Mit meiner Zahnbürste? Meinem Rasierapparat? Meinen Schuhen, meinem Toaster, meiner Nachttischlampe? Alle senden dann Nachrichten an mein Smartphone, das mich daran erinnert, mich mal wieder zu rasieren?

Es mag ja wirklich sinnvoll sein, wenn Informationen aus einem Regal direkt ins Lager gehen, ohne dass jemand durch die Gänge wandern muss, um nachzuzählen. Aber brauche ich so etwas als Endverbraucher? Wie groß muss mein Kühlschrank sein, dass ich nicht feststellen kann, ob Milch fehlt? Vor allem: Was passiert, wenn Hacker in meinen Kühlschrank und den meiner Nachbarn und deren Nachbarn eindringen und am Tag X Hektoliter Milch anliefern lassen?

Halt, schon wieder ein Geschäftsmodell. Das wäre es doch: Alle unsere Kühlschränke werden miteinander vernetzt, und ein superschlauer Algorithmus steuert unseren Verbrauch so, dass gleichzeitig die Milch zur Neige geht. Dann geht eine Großbestellung raus, wir erhalten einen Mengenrabatt, das Geld wird natürlich online umgehend eingezogen. Womit wir wieder beim Klopapier sind – dort wird es genau so funktionieren.

Vielleicht wird das ja doch was mit dem Internet der Dinge für Otto-Normal-Verbraucher…

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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