21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Lottozahlen-Technik

PRAXIS: Kennen Sie Zeitgenossen, die gerne mit negativen Prognosen aufwarten? Sie sind nicht unbedingt sofort als Prognosen zu erkennen, aber im Grunde nichts anderes: „Diese Idee funktioniert im Leben nicht!“ – „Das wird wieder ein furchtbares Meeting!“ – „Egal, was ich ihm sagen werde – er wird sich niemals überzeugen lassen!“.

Was tun mit jemandem, der sich gerne eine negative Zukunft ausmalt? Martin Wehrle empfiehlt die Lottozahlen-Technik. Zunächst gilt es, ihm zu helfen sich bewusst zu machen, dass es sich um eine Spekulation handelt. Eine Frage könnte lauten: „Wie lauten die Lottozahlen vom nächsten Wochenende?“. Alternativ könnte man auch fragen: „Wer gewinnt die Australian Open nächstes Jahr?“.


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Die Kollegin wird sich erst einmal wundern und erklären, dass sie das natürlich nicht weiß. Dann könnte die Nachfrage sein: „Und woher weißt du dann so genau, dass …?“ Natürlich wird es hierfür eine Erklärung geben. Z.B. „So eine ähnliche Idee haben wir schon mal ausprobiert!“ Oder: „Die Meetings mit diesen Kunden waren bisher immer furchtbar!“. Auch gerne: „Mein Chef hat sich von mir noch nie überzeugen lassen!“

Vom Unmöglichen zum Möglichen

Bleibt man dann in dem Bild, könnte man erwidern: „Ich kenne die Lottozahlen der letzten Woche, deshalb aber noch lange nicht die der kommenden.“ Damit wird das Bewusstsein für den Unterschied zwischen Erwartung und Realität geweckt. Nun wäre die logische Antwort hierauf: „Schon klar, aber die Lottozahlen der nächsten Woche werden neu gezogen und haben keine Verbindungen zu denen letzter Woche. Mein Chef/der Kunde aber hat feste Denkmuster und Eigenarten, die kenne ich sehr gut!“.

Hier kann man noch einmal nachlegen: „Aber können Sie zu 100% ausschließen, dass diese Idee funktioniert?“ Vermutlich wird Ihr Kollege schon zugeben, dass er das nicht völlig ausschließen kann, aber erklären, dass die Wahrscheinlichkeit hierfür eher gering sei.

Dann kommt der letzte Schritt, nämlich die Frage, was der Betreffende tun kann, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Das kann man in eine Art Szenario kleiden wie: „Angenommen, Sie wären ein sehr erfahrener Berater und hättest die Aufgabe, einen Plan zu entwickeln, um die Meetings konstruktiver zu gestalten – wie würden Sie vorgehen?“

Mit ein wenig Glück und Beharrlichkeit könnte es gelingen, den Fokus der Kollegin vom Unmöglichen auf das Mögliche zu verschieben.

(Nach: Martin Wehrle – Die Lottozahlen-Technik. managerSeminare, 05/2024, S. 51)

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