Sie sind in einen Konflikt verstrickt? Oder werden gebeten, anderen dabei zu helfen, einen Konflikt zu bearbeiten und zu einer gemeinsam getragenen Lösung zu finden? Die Antwort lautet „Mediation“ – eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, die gelernt sein will.
Praktische Tipps, grundsätzliche Überlegungen, neue Ansätze und Kritisches zum Thema „Mediation“ und „Konfliktlösung“.
Grundsätzliches
Das passende Verfahren: Sie sind Konfliktpartei und wissen nicht, wie Sie weiter vorgehen sollen? Wie wäre es, wenn Sie online eine Reihe von Fragen zu Ihrem Konflikt beantworten und am Ende eine konkrete Empfehlung für ein passendes Verfahren bekommen könnten? Zum Artikel
Allparteilichkeit: Mediatoren hätten alle involvierten Interessengruppen bei einem Konflikt gleichermaßen zu vertreten, heißt es. Also nicht einseitig Partei zu ergreifen, sondern für alle da zu sein. Stimmt – aber passt da der Begriff der Allparteilichkeit? Zum Artikel
Emotionen: Ein Konflikt, in dem es rein sachlich zugeht, ist kaum vorstellbar. Mit anderen Worten: In einer Mediation ist mit mehr oder weniger starken Gefühlsäußerungen zu rechnen. Wie geht ein Mediator mit ihnen um? Zum Artikel
KI in der Mediation: Könnte künstliche Intelligenz tatsächlich in einer Mediation unterstützen? Könnte sie, so seltsam das auf den ersten Blick auch erscheinen mag. Zum Artikel
Unternehmenskrisen: Gerät ein Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage, hat das für alle Beteiligten gravierende Folgen. Bei drohender Insolvenz versucht jeder zu retten, was zu retten ist, das führt zwangsläufig zu Konflikten. Selten holt man hier einen Mediator. Schade. Zum Artikel
Innovatives
ODR: Wenn Meetings und ganze Konferenzen online stattfinden, Coaching und Seminare sowieso, dann sollte es doch auch möglich sein, Konflikte auf Distanz zu lösen. Zum Artikel
Mediationskultur: Das ist mal eine bemerkenswerte Geschichte. In einer Wohnungsbaugenossenschaft mit 90 Mitarbeitern hat der Vorstand eine Ausbildung zum Mediator absolviert, ebenso alle Führungskräfte. Das hilft nicht nur bei Streitigkeiten unter den Mietern. Nachmachen! Zum Artikel
Reflecting Team: Eine ungewohnte Anwendung des Reflecting Teams. Gemeint ist, dass während eines Gespräches der Mediator online zugeschaltet wird und mit einer Partei das Geschehen reflektiert. Zum Artikel
Stellvertretermediation: Wenn die eine Konfliktpartei sich ein Mediationsgespräch wünscht, die andere dies aber verweigert oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung steht, bietet sich die Stellvertreter-Mediation an. Zum Artikel
Praktisches
Strukturiert visualisieren: Wer das, was er gesagt hat, sichtbar für alle an der Wand wiederfindet, der muss nicht jedes Argument mehrfach wiederholen, um gehört zu werden. Das hilft auch in der Mediation. Zum Artikel
Gerechtigkeitsbuchführung: Konflikte haben oft Ursachen, die weit in der Vergangenheit liegen. Wenn dann plötzlich unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen, brechen alte Verletzungen auf. Jeder hat für sich eine Bilanz erstellt, in der er schlecht weg kommt. Diese Methode macht die Bilanz transparent. Zum Artikel
Inventarisieren: In vielen Konflikten ist die Beziehungsebene „angeknackst“. Erste Voraussetzung für eine Lösung ist ein besseres Verständnis für die Empfindungen des Gegenübers. Hier hilft die Methode des Inventarisierens. Zum Artikel
Eintext-Methode: Die Kraft der Visualisierung wird auch bei dieser Methode genutzt. Wenn alles gesagt worden ist und die Positionen nicht mehr allzu weit voneinander entfernt sind, hilft es, wenn der Moderator die mögliche Vereinbarung verschriftlicht. Zum Artikel
Perspektivenwechsel: Unterschiedliche Sichtweisen beruhen auf unterschiedlichen Perspektiven. Im Streit vergessen wir das leider. Die Metapher „Film“ hilft dabei, gemeinsam die Perspektiven zu wechseln. Mit einem sehr schönen Einstieg für den erfahrenen Mediator. Zum Artikel
Konfliktmuster: In Teams oder in Paar-Beziehungen gibt es immer wieder Konfliktsituationen, die nach einem bestimmten Muster ablaufen. Die Beteiligten kennen die einzelnen Schritte, aber können den Ablauf dennoch nicht ändern. Die Rührei-Methode hilft hier weiter. Zum Artikel
Entschuldigung: Sich zu entschuldigen, ist alles andere als einfach. Es fällt uns eben schwer, zuzugeben, einen Fehler gemacht zu haben. Und oft genug reicht das auch nicht aus. Wie kann man den Prozess in der Mediation unterstützen? Zum Artikel
Einzelcoaching: Ist es realistisch, dass sich die Parteien, die sich in einer Mediation gegenübersitzen, auf die eigenen Bedürfnisse konzentrieren können? Oder ist ein vorgeschaltetes Einzelcoaching sinnvoll? Zum Artikel
Kritisches
Mediation anordnen: Wenn zwischen Mitarbeitenden ein Konflikt ausbricht, dann ist in der Regel die Führungskraft gefordert. Kann sie eine Mediation anordnen? Und was bedeutet das für den Mediator? Schwierig. Zum Artikel
Macht in der Mediation: In einer Mediation geht es darum, den Konfliktparteien zu helfen, die beiderseitigen Interessen und Bedürfnisse zu verwirklichen. Das funktioniert nicht wirklich, wenn eine der Parteien sich der anderen unterlegen fühlt oder eine Partei versucht, Machtungleichheit zum eigenen Vorteil zu nutzen. Zum Artikel