20. Mai 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Voice Dialogue

PRAXIS: In schwierigen Entscheidungssituationen melden sich in uns verschiedene Stimmen zu Wort, die uns hin- und herzerren. So als ob verschiedene „Selbste“ miteinander streiten. Mit diesem Tool, das sehr an das innere Team erinnert, holen wir auch die zaghaften Stimmen an die Oberfläche.

Der Voice Dialogue kann allein erfolgen oder mit einem Coach. Dabei kann der Dialog privat oder öffentlich durchgeführt werden. Privat bedeutet, dass der Coach die Fragen stellt, der Coachee die Antworten für sich notiert. Bei der öffentlichen Variante findet ein reales Gespräch statt.


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Es gibt zudem mindestens drei Positionen im Raum: Eine für den Dirigenten, der die Stimmen zu Wort kommen lässt und für Ordnung sorgt. Außerdem Plätze für mindestens zwei „Selbste“, die miteinander ringen – oder natürlich noch mehr.

Das Dilemma

Es beginnt mit der als schwierig erlebten Ausgangsposition, mit dem Dilemma, in dem man steckt. Wenn dieses beschrieben ist, werden die verschiedenen Stimmen identifiziert. Fragen, die dabei helfen, lauten:

Wer reagiert da gerade in mir? Welche Stimmen spüre ich, wenn ich an die Situation denke? Den Stimmen werden dann Namen gegeben, z.B. Wütend, Traurig, Zögerlich, Verunsichert etc. Oder auch „Der Stille“, „der Zaghafte“ …

Gestartet wird anschließend in der Dirigenten-Position. In dieser wird entschieden, welche Stimme zuerst zu Wort kommt. Dann wechselt man auf die Position dieser Stimme und beantwortet die folgenden Fragen – immer aus der Position dieses Selbst!):

  • Wie fühle ich mich als „Wütend“? Was spüre ich in mir?
  • Welche Urteile habe ich über die anderen (mich selbst, andere Menschen, das  Leben)? Welche sonstigen Annahmen habe ich über die Beteiligten – ob andere Menschen, das Problem, die Entscheidung …?
  • Woran erinnert mich diese Situation?
  • Worum geht es mir eigentlich genau? Was ist mir wichtig?
  • Was möchte ich, was getan werden sollte?
  • Was ist meine positive Absicht?
  • Was fürchte ich, könnte passieren, wenn ich eine andere Lösung zulasse?
  • Was wünsche ich mir von meinem „Dirigenten“? Was wünsche ich mir von anderen Personen?

Positionswechsel

Wenn das erste Selbst diese Fragen beantwortet hat, wechseln wir auf die Position des Dirigenten, danken der ersten Stimme und stellen uns (in der Rolle des Dirigenten) diese Fragen:

  • Wie fühle ich mich als Dirigent? Was spüre ich?
  • Was sehe ich, was ich vorher nicht gesehen habe?
  • Was scheint mir nach den neuen Erkenntnissen sinnvoll zu sein?

Nun wird wieder die Position gewechselt, es geht zur nächsten Stimme, und hier werden erneut die obigen Fragen bearbeitet. Dann zurück zum Dirigenten und so weiter – bis alle Stimmen zu Wort gekommen sind und der Dirigent das letzte Wort hatte.

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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