21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Am Ende des Tages…

INSPIRATION: Ich habe einen klugen Artikel im Handelsblatt entdeckt, es geht um Managementsprache, von vielen als Bullshit (oder vielleicht besser als „Mist“) bezeichnet. Warum ist das so, fragt sich der Autor, in anderen Berufszweigen gilt Fachsprache doch auch als akzeptiert.

Die Botschaft lautet: Fachsprache hilft, die Dinge zu präzisieren, sie sorgt für Klarheit. In dem Beitrag gibt es einige wenige Beispiele (Der verhasste Jargon): Ob nun KPI (Key Performance Indicators), ASAP (As soon as possible), EOB (End of Business, also bis zum Feierabend), sales funnel („Vertriebstrichter“) oder skillset (die gesammelten Fähigkeiten). Dass alle diese Begriffe aus dem Englischen stammen, ist historisch bedingt. In anderen Fachgebieten wie z.B. der Chemie war lange Zeit Deutsch die Fachsprache.


Anzeige:

Ihre Motive treiben Sie an - Ihre Werte bieten Ihnen Orientierung - Ihre Begabungen ermöglichen Ihnen Ihre Ausführungsfreude. Die Analyse Ihrer drei eigenen Emotionsbereiche zeigen Ihnen Ihr Potenzial für förderliches oder hinderliches Verhalten in verschiedenen Kontexten auf. Warum? Ihre Entscheidungen basieren auf Ihre Emotionen. Sie analysieren und bewerten sich selbst - kein anderer. Sie sind für Ihr psychologischen Wohlbefinden selbst verantwortlich, in deutsch oder englisch. Zur Website...


Sollten wir uns also nicht mehr lustig machen über den „Management-Sprech“? Der Autor plädiert dafür, denn dieses Lästern über die Berater- und Managersprache vertieft nur die Gräben. Was auch wohl der Sinn der Sache ist: Indem man die Begriffe als Bullshit bezeichnet, verbrüdert man sich gegen „die da oben“.

Historisch gesehen sind manche Dinge gut zu erklären. Wo nicht mehr per Anweisung geführt wird, sondern die Beziehungen komplizierter geworden sind, braucht es auch neue Begriffe. Und diese wurden vor allem von Beratern eingeführt – deren schlechter Ruf für noch mehr Verdruss sorgt. Ob das nun „Commitment“ ist, „Benchmarking“, „Cost Center“, „Agilität“, „Performance Management“, „Overhead“ – Beispiele gibt es genug.

Sollten wir die Begriffe also hinnehmen als Ausdruck einer Profession, die damit für mehr Präzision und Verständnis sorgt? Nur bedingt. Manches mag wirklich dazu beitragen, dass sich Manager und Berater untereinander verstehen und sofort wissen, was gemeint ist, ohne lange Erklärungen abgeben zu müssen. Anderes aber ist schlichtweg Schwachsinn. Und das muss nicht mal unbedingt in Englisch sein: „Am Ende des Tages….“ ist so eine Redewendung, die sich auf die vorderen Plätze gespielt hat. Was ist mit „Mitarbeiter freisetzen“? Fachsprache oder Verschleierung der harten Realität?

In dem Artikel gibt es ein gruseliges Beispiel eines Beraters, der ein ganzes Unternehmen mit einer Methode drangsalierte, ohne dass der Begriff in Frage gestellt wurde. Am Ende hätte sich das Unternehmen fast ruiniert. Soll heißen: Wenn wir Business-Sprech vernehmen oder ihn hinter Abkürzungen und Wortungetümen vermuten, sollte uns das nicht davon abhalten, nachzuhaken. Statt zu befürchten sich zu blamieren, einfach mal kurz zwischenfragen: „Was genau meinen Sie denn mit Alignment“? Und auch wenn sehr konkrete Dinge gemeint sind, wenn der Begriff „Synergien heben“ fällt, könnte eine Frage den Sender ziemlich schnell alt aussehen lassen. Man muss ja nicht gleich Bullshit-Bingo spielen, das verstärkt in der Tat den Zynismus…

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert