von PRAXIS: Wenn Organisationen gravierend verändert werden, dann ist das für die Betroffenen mit Schmerz und Trauer verbunden. Mit einer drastischen Metapher in Form eines Rollenspiels lässt sich das verdeutlichen.
Das Tool kommt zum Einsatz in Workshops für die betroffenen Führungskräfte, die sich damit besser in die Situation ihrer Mitarbeiter versetzen können. Vorgeschaltet wird eine Diskussion über den Unterschied zwischen Problemen und nicht beinflussbaren Zuständen. Anschließend werden zwei Freiwillige für ein kurzes Rollenspiel gesucht, wobei diese keine weiteren Informationen bekommen.
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Die beiden werden vor die Tür gebeten, wo der eine die Information bekommt, dass er ein Patient ist, der mit unerklärlichen Schmerzen im Bein ins Krankenhaus gekommen ist. Der andere spielt den Arzt, der die Nachricht zu übermitteln hat, dass der Patient ein Raucherbein hat, das umgehend amputiert werden muss. Die Operation wird am nächsten Tag stattfinden. Der Arzt soll das Einverständnis des Patienten bekommen. Anschließend wird das Rollenspiel vor den anderen Teilnehmern durchgeführt, diese erhalten keine Vorinformationen.
Nachdem die Rollenspieler „entlassen“ worden sind, werden die Beobachtungen der Zuschauer unter der Überschrift „Trauerprozess“ gesammelt. Dabei werden in der Regel die ersten drei Phasen sichtbar:
- Verdrängen/Leugnen
- Wut/Widerstand
- Feilschen/Verhandeln
Danach werden Beispiele für Trauerphasen aus dem Kreis der Teilnehmer gesammelt und diskutiert, wobei die weiteren Phasen erläutert werden:
- Frustration/Resignation
- Loslassen/Trauern
- Aktzeptieren
- An Neuem orientieren
Im letzten Schritt der Übung erarbeiten die Teilnehmer, in welcher Phase sich die Organisation, sie selbst bzw. ihre Mitarbeiter befinden.
(aus: Luise Lohkamp: Das Bein muss ab!, managerSeminare 6/2009, S.24-25)
