INSPIRATION: Gesundheitsmanagement ist längst mehr als sich nur um das körperliche Wohlbefinden der Mitarbeiter zu kümmern. Der Anspruch lautet: Glückliche Mitarbeiter. So zumindest bei Beiersdorf, wo es neben den Bereichen „Medical“ und „Social“ auch die Abteilung „Wellbeing“ gibt. Für alle drei wurde eine Dachmarke namens „Good for me“ geschaffen.
Der Gedanke dahinter: Menschen fühlen sich am Arbeitsplatz nur wohl, wenn sie körperlich gesund sind, im psychosozialen Bereich wenig Probleme haben und – ja was eigentlich? Bei Beiersdorf kümmert sich die ärztliche Abteilung um die medizinischen Themen. „Social informiert und berät Mitarbeiter zu individuellen psychosozialen Fragestellungen aus dem Berufs- und Privatleben“. Und „Wellbeing fördert das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter“. Hat etwas vom „Happiness-Manager“, und ungefähr so ist das wohl auch zu verstehen (Ein Stück Happiness im Arbeitsalltag).
Anzeige:
Setzen Sie Kurs auf Veränderung – Ihre Klarheit beginnt hier!
Im Mai und November auf Norderney:
👉 Finde deine berufliche Heimat: Klarheit für Ihre berufliche Zukunft.
👉 Mee(h)r Zeit für Leben: Raus aus dem Autopilot, hin zu bewusster Selbstführung.
Infos und Anmeldung
Dass man das Thema ganzheitlich angeht und die drei Bereiche eng miteinander kooperieren, ist sicher eine gute Idee. Dazu gehört heutzutage auch so etwas wie ein eigenes Logo und ein einheitliches Design. Aber was genau machen die Mitarbeiter des Bereichs „Wellbeing“? Angefangen hat es mit Ergonomieberatungen und Rückenübungen (was man ja auch bei den Betriebsärzten ansiedeln könnte). Es wurde ausgeweitet auf Themen wie Bewegung, Ernährung, Arbeitsumfeld und Entspannung. Das ist auch heute noch so, es gibt klassische Entspannungstrainings, Inhouse-Massage u.a.
Aber inzwischen denkt man sich große, unternehmensweit ausgerollte Kampagnen aus, z.B. diese: Überall im Unternehmen wurden Plakate aufgehängt, der Titel lautete „Share Happiness Today“. Dort konnte man Zettel mit Komplimenten abreißen und an Kollegen verteilen. Mit großer Begeisterung wurde die Aktion angenommen, an einem Tag wurden 1.500 Komplemente verschenkt. Das Thema „Glücklichsein“ wurde zum Gesprächsthema, und die Aktion förderte den Teamgeist.
Convenience
Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Autoren: Convenience – soll heißen: Die Zettel zu finden und mitzunehmen stellt keine große Hürde dar, die Aktion versteht jeder sofort und kann sie auch sofort umsetzen. Und schließlich zieht das Thema „Happiness“. Glück ist ein „echtes Bedürfnis“. Es wird auch inzwischen in Workshops vermittelt, „wo Mindfulness und Happiness gemeinsam praktiziert werden.“ Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie man Happiness „praktiziert“.
Und es geht noch weiter: „Good for me“ wird durch das Programm „Good for us“ ergänzt. Dabei geht es um maßgeschneiderte Angebote für Teams wie z.B. Yoga-Sessions, Minimeditationen im Meeting bis zu mehrwöchigen Kursen. Zum Teil führen die Teammitglieder diese Aktionen fort, indem sich einzelne zu „Good for me Ambassador“ ausbilden lassen.
Ich musste bei der Lektüre an die Prophezeiungen von Yuval Noah Harari in „Homo deus“ denken. Danach hat der Mensch die großen Themen der Vergangenheit – die Bedürfnisse nach Ernährung, Gesundheit, Frieden – inzwischen gelöst (zumindest in großen Teilen der Welt, und er hat die Möglichkeiten, sie auch im Rest der Welt zu lösen). Die Themen der Zukunft sind daher Glück und Unsterblichkeit. Eine höchst interessante These, die durch solche Aktivitäten in Unternehmen untermauert werden.