WEBTALK: Wer kennt sie nicht – die Mitarbeiter, die dauernd mit komplexen Ideen kommen, und dann vor lauter Ideen aber nichts davon umsetzen? Oder die dem Chef sagen, wie er seinen Job zu machen hat? Manchmal scheinen sie philosophische Ansätze mit der Realität zu verwechseln und texten dann das Team zu.
Solche Mitarbeiter sind „anders“. Doch sie leisten oft wertvolle Arbeit, die sich das Unternehmen gerne erhalten würde – wenn es denn nicht so anstrengend mit ihnen wäre …
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Personal- und Organisationsentwicklung, die über Trainings- und Prozessoptimierung hinausgeht.
Wir glauben an die unbegrenzten Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen, Strukturen und Prozessen. Unsere Mission ist es, Personen und Unternehmen bei dieser Entwicklung zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.
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Eine erfolgreiche Integration dieser Menschen erfordert oft nicht viel. Das wissen die Coaches und Berater aus dem Proteus-Projekt aus eigener Erfahrung. Denn diese Mitarbeiter sind oft „einfach nur hochbegabt“ – und brauchen damit in gewisser Weise eine „artgerechte Haltung“. Dabei unterscheiden sich die Grundbedürfnisse ganz allgemein nicht von denen der restlichen Belegschaft – sie bemerken oft nur etwas schneller, wenn diese nicht gedeckt werden. Eine Organisationskultur, die dieser „Haltungsform“ Rechnung trägt, wirkt sich also auf die gesamte Belegschaft aus.
Das Proteus-Projekt
Vor einem Jahr wurde das Proteus-Projekt von Eva Kippenberg gestartet und schnell war Barbara Amann mit an Bord. Jeden Monat wird im Rahmen des Projekts ein Themenabend veranstaltet, dessen Output in einem Blog veröffentlicht wird. Das Ziel ist es, die Reibungsverluste zwischen Führungskräften und hochbegabten Angestellten zu minimieren – und damit das kognitive Potenzial in den Firmen in Zeiten der Transformation optimal auszunutzen.
Eva Kippenberg ist Psychologin (M.Sc.). Seit 2015 begleitet sie als Business- und Personal-Coach Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Zuletzt als Organisations- und Führungskräfteentwicklerin bei der INWIA GmbH in Olching. Das Thema Hochbegabung ist für sie ein Herzensthema.
Barbara Amann (M.A.) ist langjährige interne Coach mit verschiedenen beruflichen Stationen. Aktuell ist sie Career Coach bei von Rundstedt & Partner. Sie kennt das Thema Hochbegabung aus der internen Sicht verschiedener Organisationen, und hat immer wieder Konflikte bis hin zur Fluktuation erlebt.
Im Gespräch ging es um diese und andere Fragen:
- Oft werden Hochbegabte als „Bekloppte“ gebrandmarkt. Dabei liefern sie oft einen nicht unerheblichen „Added Value“. Wer will hier wen ärgern?
- Was macht das Miteinander so anstrengend? Ist es Angst vor den „Intelligenzbestien“? Oder die Abwehr (Rache?) der „Normalos“?
- Oft hört man, Hochbegabung sei ein elitäres Thema, ein Luxusproblem. Und wenn das eine böse Falle wäre, weil es doch mehr Mitarbeitende sind als man denkt?
- Im Rahmen von Diversity (DIE) hat das Thema Neurodiversität zuletzt Aufmerksamkeit erlangt. Was bedeutet das für die betriebliche Praxis?
- Wie geht denn eine „artgerechte Haltung“ von Hochbegabten?
- Was kann man konkret tun, um das Miteinander und eine wohlwollende Kultur zu fördern?