5. Dezember 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Brücke

Nett sein!

INSPIRATION: Was würde den oft durch Nörgelei dominierten deutschen Arbeitsalltag verwandeln können? Nett sein! Nicht als aufgesetztes Dauergrinsen, sondern durch qualifizierte und differenzierte Beziehungsqualität.

Die relationale Energie ist ein wesentlicher Treibstoff im Unternehmen. Gemeint ist damit nicht die berühmte „Chemie“, die stimmen muss. Sondern „jene Form von Energie, die im zwischenmenschlichen Kontakt vermehrt oder auch gemindert werden kann“. Also nichts Aggregiertes, Statisches, sondern eher etwas Dynamisches. Etwas, das man tagtäglich spüren und erleben kann (Die Kraft guter Beziehungen).


Anzeige:

Personal- und Orga­ni­sa­ti­ons­entwicklung, die über Trainings- und Prozess­optimierung hinausgeht.
Wir glauben an die unbegrenzten Entwicklungs­möglichkeiten von Menschen, Strukturen und Prozessen. Unsere Mission ist es, Personen und Unternehmen bei dieser Entwicklung zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Zur Webseite...


Das Konzept entstammt der Positiven Psychologie (Positive Psychologie in Unternehmen). Genauer gesagt, dem Konzept des „Positive Organizational Scholarship“. Dort spricht man von High-Quality-Connections (HQCs). Menschen, die solche pflegen, zeichnen sich in ihrer Kommunikation durch vier förderliche Aspekte aus. Sie erbringen in Vorleistung:

  • Respekt: Das wird gleich in der Präsenz erlebbar.
  • Unterstützung: Wer andere Menschen unterstützt, wenn auch nur im Kleinen, und dafür muss man den anderen auch nicht unbedingt mögen, leistet einen wertvollen Beitrag.
  • Vertrauen: „Wir können uns entschließen, anderen bewusst ein wenig mehr Vertrauen zu schenken im Vergleich zu dem Maß, was sich auf Basis bisheriger Erfahrung als ‚normal‘ anfühlt. Dadurch wird erfahrungsgemäß eine sich selbst erfüllende (soziale) Prophezeiung initiiert.“
  • Spielfertigkeit: Wenn wir bewusst Humor mit ins Spiel bringen, sorgen wir für mehr Leichtigkeit.

So kann leicht ein „nicht enden wollender Strom“ von positiven Konversationen entstehen, so der Autor, selbst ein Experte für Positive Psychologie (Positiv, selbstbestimmt und sinnvoll).

Und diese Richtung erfreut sich derzeit größerer Aufmerksamkeit in der Forschung, wie uns zwei aktuelle Zeitschriftenschwerpunktausgaben zeigen (Zwei Königskinder). Na, das wäre doch mal etwas für den oft durch Nörgelei dominierten deutschen Arbeitsalltag: Nett sein!

Teile diesen Beitrag:

Thomas Webers

Dipl.-Psych., Dipl.-Theol., Fachpsychologe ABO-Psychologie (DGPs/BDP), Lehrbeauftragter der Hochschule Fresenius (Köln), Business-Coach, Publizist

Alle Beiträge ansehen von Thomas Webers →

2 Gedanken zu „Nett sein!

  1. Guten Tag, ich bin Sozialpädagogin und investiere viel Zeit und (eigenes) Geld in meine berufliche Entwicklung. Ich bin fachlich gut aufgestellt. In unserem Unternehmen, ich denke es ist in anderen Unternehmen nicht selten ähnlich, werden Führungspositionen nicht nach Führungsqualität besetzt. Der Umgang mit Konflikten, Transparenz, ergebnissoffene Gesprächskultur, usw. scheinen hinter dem Ego zu verblassen. Kontrollzwänge werden ausgelebt und hinter der Fassade Fürsorge kaschiert. Ich wagte es zu bitten meinen Namen unter einem Bericht zu entfernen, der nach meiner Erstellung derart verändert und Zahlen manipuliert wurden, mit dem Ergebnis der Kündigung. Es mag Führungskräfte geben, die souverän mit Konflikten umgehen, die die Ressourcen der K olleg:innen sinnvoll nutzen können. Ich arbeite seit über 40 Jahren und habe solche Führungskräft leider nur selten kennenlernen dürfen. Werkzeuge wie Agilität werden trophäenhaft vor sich her getragen, die Eigenreflektion jedoch ist verschwindet gering. Ein Blick in den Spiegel darf ich jeder Führungskraft empfehlen, um nicht Fehler bei Mitarbeitenden zu suchen, die im Spiegelbild auffindbar sind.

    1. Luca, Dein Kommentar liest sich bitter! Ich kann das gut nachvollziehen. Und auch ich habe solche Führungskräfte kennengelernt. Interessant zu sehen, dass jetzt Carsten Schermuly nach all der Zeit von Macht spricht, weniger von New Work; und das Personalmagazin die „harte Hand“ wachsen sieht (ich habe das nicht kommentiert). Schermulys Wink mit dem Zaunpfahl (Lewins Führungsstile: autoritär, Laissez faire und demokratisch) ist trotzdem interessant: Wir wissen nun schließlich seit über 80 Jahren, dass autoritäre Führung nicht effektiv ist …
      Wie sagt man so schön, mit dem Klima kann man nicht diskutieren. – Wann ist Zahltag?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert