INSPIRATION: Was würde den oft durch Nörgelei dominierten deutschen Arbeitsalltag verwandeln können? Nett sein! Nicht als aufgesetztes Dauergrinsen, sondern durch qualifizierte und differenzierte Beziehungsqualität.
Die relationale Energie ist ein wesentlicher Treibstoff im Unternehmen. Gemeint ist damit nicht die berühmte „Chemie“, die stimmen muss. Sondern „jene Form von Energie, die im zwischenmenschlichen Kontakt vermehrt oder auch gemindert werden kann“. Also nichts Aggregiertes, Statisches, sondern eher etwas Dynamisches. Etwas, das man tagtäglich spüren und erleben kann (Die Kraft guter Beziehungen).
Das Konzept entstammt der Positiven Psychologie (Positive Psychologie in Unternehmen). Genauer gesagt, dem Konzept des „Positive Organizational Scholarship“. Dort spricht man von High-Quality-Connections (HQCs). Menschen, die solche pflegen, zeichnen sich in ihrer Kommunikation durch vier förderliche Aspekte aus. Sie erbringen in Vorleistung:
- Respekt: Das wird gleich in der Präsenz erlebbar.
- Unterstützung: Wer andere Menschen unterstützt, wenn auch nur im Kleinen, und dafür muss man den anderen auch nicht unbedingt mögen, leistet einen wertvollen Beitrag.
- Vertrauen: „Wir können uns entschließen, anderen bewusst ein wenig mehr Vertrauen zu schenken im Vergleich zu dem Maß, was sich auf Basis bisheriger Erfahrung als ‚normal‘ anfühlt. Dadurch wird erfahrungsgemäß eine sich selbst erfüllende (soziale) Prophezeiung initiiert.“
- Spielfertigkeit: Wenn wir bewusst Humor mit ins Spiel bringen, sorgen wir für mehr Leichtigkeit.
So kann leicht ein „nicht enden wollender Strom“ von positiven Konversationen entstehen, so der Autor, selbst ein Experte für Positive Psychologie (Positiv, selbstbestimmt und sinnvoll).
Und diese Richtung erfreut sich derzeit größerer Aufmerksamkeit in der Forschung, wie uns zwei aktuelle Zeitschriftenschwerpunktausgaben zeigen (Zwei Königskinder). Na, das wäre doch mal etwas für den oft durch Nörgelei dominierten deutschen Arbeitsalltag: Nett sein!