4. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Vergütung in agilen Zeiten

KRITIK: Jedes Unternehmen hat das Vergütungssystem, das es verdient. Salopp gesagt, aber im Grunde stimmt es. Und weil noch niemand das ultimative Modell entdeckt hat, verändern sich die Systeme laufend. Die Autoren in der Personalführung (Scharfer Blick für gute Leistung) bringen es auf den Punkt: Die „Programme können in Unternehmen funktionieren – oder eben nicht.

Die Konsequenz daraus: Wenn Sie als Unternehmer oder Personaler auf der Suche nach einem neuen System sind, lassen Sie sich von niemandem erzählen, er wüsste, wie es geht. Schon gar nicht von externen Experten wie im Personalmagazin (Warum Vergütung transparent sein muss). Es stimmt sicherlich, wenn diese erklären, dass Mitarbeiter verstehen sollten, wie ihr Gehalt zustande kommt. Wenn Sie einen bestimmten Prozess definiert haben, seien es nun fixe Gehaltsbänder, variable Vergütungen, Kopplung an die Unternehmensleistung, an Gruppenleistungen oder immer noch an individuelle Zielvereinbarungen, dann erklären Sie das so, dass es jeder versteht. Gelingt das nicht, dann haben Sie mit Sicherheit schon mal ein gravierendes Problem. Wie offenbar viele andere Unternehmen übrigens auch. Bei einer Umfrage antworteten nur 27% der Befragten, dass sie die Kritereien kennen.


Anzeige:

Die Arbeitswelt braucht agile Coachs, um Selbstorganisation, Innovation und neues Rollenverständnis zu implementieren. Die Neuerscheinung „Agiler Coach: Skills und Tools“ liefert für jeden agilen Coach eine beeindruckende Bandbreite an Grundlagen, Methoden und Werkzeugen für die Team- und Mitarbeiterentwicklung im agilen Arbeitsalltag. Zum Buch...


Aber wenn es um die konkrete Ausgestaltung geht, dann erstaunt doch schon sehr, dass es immer noch Berater gibt, die angeblich wissen, wie es funktioniert. Dass ein Stellenbewertungssystem und „fein austarierte Vergütungsmodelle“ notwendig sind zum Beispiel. Kann man natürlich versuchen, aber dann sollten Sie sehr genau hinschauen, welche Wirkungen damit erzielt werden. Und vor allem welche Nebenwirkungen.

Mitarbeiter einbinden

Aber zurück zur agilen Welt, da wird es mit den Stellenbeschreibungen schon richtig problematisch. Die Autoren in der Personalführung gehen davon aus, dass bei der Entwicklung von Entgeltsystemen in Zukunft die Mitarbeiter deutlich stärker eingebunden werden. Auf dem Weg dahin werden sicherlich viele längst ausprobierte Verfahren immer mal wieder auftauchen: Kurzfristige Boni, die der Vorgesetze verteilt oder vielleicht in Zukunft das Team selbst; Kennzahlenorientierte Systeme, die dann mehr die Teamleistung honorieren; vielleicht kommen sogar Lösungen wieder, die an das alte Akkordsystem erinnern – wer weiß.

Aber wer immer mehr Entscheidungen an die Mitarbeiter selbst delegiert und Teams Verantwortung überträgt, um schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse zu reagieren, der wird wohl gar nicht darum herumkommen, diese auch an der Gehaltsfindung zu beteiligen. In welcher Form, das wird sicher spannend. Aber wenn schon auf Augenhöhe miteinander umgehen, dann sicherlich auch bei der Frage des Entgeltsystems.

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert