4. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Virtuelles Reflecting Team

PRAXIS: Eine auf den ersten Blick durchaus ungewohnte Anwendung des Reflecting Teams. Gemeint ist, dass während eines Gespräches (im Zusammenhang mit einer Mediation oder Coaching) der Mediator bzw. Coach online zugeschaltet wird und mit einer Partei das Geschehen reflektiert.

Praktisch sieht das so aus: Der Coachee oder eine Partei der Mediation führt (außerhalb des Coaching- oder Mediationsprozesses) ein Gespräch, zum Beispiel mit seinem Chef oder einem Kollegen, mit dem er über ein Anliegen diskutiert. Mit diesem ist vorher abgesprochen, dass der Coachee das Gespräch unterbrechen und dann mit seinem Coach per Smartphone oder Tablet in Verbindung tritt.


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Genauso geschieht es dann auch. Der Coachee signalisiert im Gespräch, dass er jetzt den Bedarf zur Rücksprache mit dem Coach hat. Der andere ist einverstanden, der Coachee nimmt den Kontakt per Smartphone auf und bespricht sich mit dem Coach. Dabei hört der Gesprächspartner zu und kann „Fragen oder Anregungen, etwa nach Ressourcen seinerseits“ aufnehmen, wenn die Reflexion beendet ist (Systemische Konfliktlösungen – Anleihen aus dem Coaching).

Dieser Wechsel kann innerhalb des Gespräches mehrmals stattfinden und hilft, die Perspektive zu wechseln und „bislang nicht bedachte Ansichten und Lösungsideen Dritter einzubringen.“

Das lässt sich natürlich aus ausweiten, indem der Coach bzw. Mediator nicht nur seinen Coachee als Gesprächspartner im virtuellen Coaching hat, sondern auch mit den anderen Parteien Kontakt aufnimmt.

Zweifellos erfordert dieses Vorgehen zum einen viel Erfahrung auf Seiten des Coachs, aber auch eine kooperative Grundhaltung aller Beteiligten – mehr noch, eine ziemliche Offenheit gegenüber neuartigen Ansätzen und Vorgehensweisen. Vielleicht aber ist gerade diese Neugiert ein guter Anknüpfungspunkt, das Verfahren zu testen.

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