INSPIRATION: Der erste Eindruck ist oft entscheidend – nicht nur beim Einstellungsinterview. Er lässt sich allerdings steuern, die Tipps sind stets die gleichen: Fester Stand, fester Händedruck, Blickkontakt, aber nicht zu lange (3,2 Sekunden sind optimal). Und im Gespräch vor allem versuchen, Gemeinsamkeiten anzusprechen. Häufiger lächeln hilft auch, lächelnde Menschen wirken sympathischer.
Wenn man solche Dinge üben möchte, dann nicht versuchen, alles auf einmal zu verändern. Gerade im Job kommt es seltsam rüber, wenn man plötzlich sein komplettes Verhalten umstellt. Also mit einer Sache anfangen, z.B. auf den Blickkontakt achten. Wenn das gut funktioniert, am nächsten Detail arbeiten.
All das führt dazu, dass man irgendwann auch selbstbewusster wirkt. Und das scheint der wichtigste Faktor zu sein: Da kommt jemand, der weiß, was er kann und wer er ist. Da scheint mir der wichtigste Tipp in der Reihe der Ratschläge (Macht des Moments) zu sein, tatsächlich „sich bewusst zu machen, wo man mit seinen Fähigkeiten steht“.
Selbstbewusstsein
Eine Studie fand heraus, dass selbstreflektierte Menschen in Bewerbungsgesprächen erfolgreicher sind, weil sie offen über ihre Stärken und Schwächen reden können. (Moore u.a. 2017) Ist ja nachvollziehbar: Wer sich damit auseinander gesetzt hat, der muss nicht lange überlegen, was er mag und was nicht, was er besonders gut kann und was weniger, wenn er nach seinen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen gefragt wird. Das signalisiert in der Tat „SELBSTBEWUSSTSEIN“ – weil es das ist.
Stelle ich auch immer wieder fest: Wenn ich Menschen berate, wie sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten können, dann spielt die Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten und Interessen die größte Rolle. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenige auf die Fragen „Was können Sie besonders gut?“ „Was weniger?“ „Was erfüllt Sie mit Begeisterung?“ „Wofür können Sie sich voll und ganz engagieren?“ umgehend antworten können, sondern erst lange überlegen müssen.
Und wenn sie eine Antwort gefunden haben, sich schwer tun, konkrete Beispiele dafür zu finden. Wenn man das dann gemeinsam erarbeitet hat, kommt häufig die Frage: „Ja, kann ich sowas denn im Interview überhaupt erzählen?“. Hier lautet die Antwort stets: „Aber sicher – das sind Sie selbst. Damit überzeugen Sie am ehesten!“