von PRAXIS: Wie kann man eine Rede so spannend wie einen Krimi machen? Indem man nicht von Anfang an sagt, worüber man redet. Verwirrt? Das Prinzip ist einfach.
Angenommen, Sie sprechen über ein bestimmtes Thema, aber statt den konkreten Fall zu benennen, lassen sie ihn offen.
Anzeige:
Die Arbeitswelt braucht agile Coachs, um Selbstorganisation, Innovation und neues Rollenverständnis zu implementieren. Die Neuerscheinung „Agiler Coach: Skills und Tools“ liefert für jeden agilen Coach eine beeindruckende Bandbreite an Grundlagen, Methoden und Werkzeugen für die Team- und Mitarbeiterentwicklung im agilen Arbeitsalltag. Zum Buch...
Also statt: „Die besonderen rhetorischen Fähigkeiten von Barack Obama zeigen sich in der kraftvollen, bildhaften Sprache, den eindringlichen Appellen… Außerdem fesselt er seine Zuhörer durch…“
sagen Sie:
„Als Beispiel empfehle ich Ihnen eine bekannte Persönlichkeit, die…. Diese Person, deren rhetorische Fähigkeiten wie kaum eine andere die Zuhörer zu fesseln vermögen, zeichnet sich aus durch… Beispiele für ihre kraftvolle, bildhafte Sprache sind…“ Und erst am Ende verraten Sie: „Es handelt sich um…“
Wichtig bei diesem „Trick“ ist, immer wieder den Begriff „dieser bzw. diese“ einzuflechten: „Diese Person…“ – „Diese Persönlichkeit…“ Es geht natürlich auch mit Projekten, Methoden, Verfahren, Büchern, Innovationen…: „Diese Methode…“ – „Dieses Projekt…“ – „Diese Innovation…“
Statt also den Zuhörern das Ergebnis Ihrer Überlegungen mitzuteilen, lassen Sie diese an seiner Entstehung teilhaben – damit steigt die Spannung und die Neugier, sowohl mehr Details als auch die Auflösung zu erfahren.
Das Prinzip verwendet übrigens die Fernsehwerbung ganz intensiv. Hier bekommen wir häufig Informationen und Bilder, die zu Beginn überhaupt nicht erkennen lassen, worum es sich eigentlich handelt.
(nach Matthias Pöhm: Anonymes Reden, Pöhm-Letter 66, Januar 2010)
