4. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Blick in die Zukunft

SATIRE: Die Frage stellt die Brand eins in der Reihe „Was wäre, wenn…“ Mal abgesehen davon, dass dann immer noch jede Menge Blechkisten herumfahren und stehen, könnte sich in der Tat manches ändern. Aber vielleicht nicht so, wie wir uns das ausmalen. Und vielleicht kommt es sogar ganz anders.

Eigentlich bin ich über einen anderen Beitrag gestolpert, nämlich die Kolumne von Henning Beck in der Wirtschaftswoche (Hürde im Hirn). Aber dazu später. Laut Brand eins würden in einer Welt mit ausschließlich selbstfahrenden Autos die Verkehrsunfälle drastisch sinken, damit 190 Milliarden Dollar für Schäden und Gesundheitskosten wegfallen. Mit gravierenden Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft.


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Es bräuchte keine Ampeln mehr, Berufe wie Taxifahrer, Chauffeur oder Fernfahrer entfielen, auch könnte man auf viele Details am PKW verzichten, die eigens für den Fahrer benötigt werden. Vermutlich würden die Gefährte sich ziemlich von den heutigen unterscheiden. Dafür könnten sie mit anderen Dingen ausgestattet werden: Fernseher, Minibar, Bett, Fitnessgeräte – was man halt so benötigt auf längeren Fahrten.

In dem Szenario geht der Autor davon aus, dass selbstfahrende Autos als Robotaxi durch die Gegend fahren, also die Privatautos zurückgehen. Dann braucht man viele Menschen, die die Autos reinigen und warten. Viele Parkplätze würden wegfallen, weil die Autos ja ständig unterwegs sind. Aus Garagen könnte Wohnraum werden. Die Preise pro Kilometer würden sinken, aber der Verkehr womöglich deutlich zunehmen, weil ja nun auch Kinder und alte Leute die Fuhrwerke nutzen können. Und vermutlich gäbe es auch viele Leerfahrten, wenn man man z.B. auf dem Land ein Robo-Taxi bucht. Der öffentliche Nahverkehr würde verschwinden, weil er weniger flexibel ist.

Klingt das realistisch? Spannend finde ich zu überlegen, welche Dinge sich dann der Mensch einfallen lässt. Vermutlich wird es genug Menschen geben, die weiterhin ihr eigenes Auto in der Garage stehen haben möchten. Warum sollte denn jeder auf Robotaxis umsteigen? Die Zahl der Autos würde also noch mal ansteigen, das Verkehrschaos damit auch. Und ganz schräg: Wenn die Kosten für Strom deutlich günstiger sind, könnten findige Nutzer ein Robotaxi einfach so lange um den Block fahren lassen, bis sie es brauchen.

Nach weniger Verkehr klingt das alles nicht. Aber am witzigsten finde ich dieses Szenario: In einer Welt voller selbstfahrender Autos wäre der Fußgänger plötzlich der König. Nicht er müsste mehr zur Seite springen oder warten, bis eine Ampel grün wird, er könnte einfach los spazieren und auf diese Weise den Verkehr beliebig zum Halten bringen. So wie man früher Klingelmännchen gespielt hat, könnten Kinder in Zukunft „Auto stoppen“ spielen und anschließend verduften (Hürde im Hirn). Wunderbare Vorstellung, ob daran schon jemand gedacht hat?

Dann könnte es dieser Vision so ergehen wie mancher anderen hochgepriesener Technologie: Es finden sich keine Kunden dafür.

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