21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Das Ende des Lebenslaufes?

INSPIRATION: Wem fällt es nicht schwer, ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen, um seine Motivation für einen ganz bestimmten Job zu erläutern – und das auch noch so, dass es nicht wie aus dem Bewerbungsratgeber klingt? Einige Unternehmen verzichten auf das Schreiben, darunter die Deutsche Bahn, aber auch verschiedene Mittelständler. Für andere hingegen ist das Anschreiben ein unverzichtbarer Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, noch mehr der Lebenslauf (Totgesagte leben länger).

Der Hintergrund sind die modernen Online-Bewerbungsverfahren. Wo Menschen sich per Klick auf ihrem Smartphone bewerben können, scheint es in der Tat antiquiert zu sein, noch ein solches Anschreiben zu verlangen. Den Lebenslauf pflegt der moderne Mensch ohnehin im Internet und verweist darauf in seiner Online-Bewerbung, auch wenn die „One-Klick-Bewerbung“ bisher eher Wunsch vieler Recruiter als Realität ist.

Was versprechen sich Unternehmen eigentlich von diesem Schreiben? Immer wieder als Argument genannt: Daran erkennt man die Motivation für die Stelle oder das Unternehmen. Totaler Blödsinn, oder? Überlegen sich Bewerber wirklich, warum diese eine Stelle genau das ist, was sie wollen? Oder formulieren sie das, was sie glauben, der Personaler von ihnen lesen möchte?

Totaler Blödsinn, oder?

Letzteres natürlich, und nur derjenige, der sich mit dem Schreiben schwer tut und zu bequem oder zu sparsam ist, sich von anderen helfen zu lassen, macht solche Fehler, dass er die Ansprechperson oder das Unternehmen beim Kopieren nicht ändert oder übersieht, dass es gar keine Stellenanzeige gab, sondern er die Informationen eigentlich von der Homepage hatte.

Mit anderen Worten: Alles, was ein gutes Anschreiben verrät, ist, dass jemand sich Mühe gegeben hat. Oder Geld bereit war dafür in die Hand zu nehmen. Sagt ja auch etwas aus: Er nimmt die Sache wichtiger als jemand, der ein fertiges Schreiben mehrfach verwendet und breit streut. Aber dass er eine besondere Motivation für die ausgeschriebene Stelle hat, sagt es sicher nicht aus.

Wem das mit dem „sich Mühe geben“ als erstes Kriterium zu Auslese reicht, der bleibt dabei. Warum auch nicht. Wer aber händeringend nach Bewerbern sucht und froh über jeden ist, der sich meldet, der erspart den Interessenten diese Last. Könnte sein, dass die Bahn zu letzteren Unternehmen gehört …

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