22. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Gute Gastgeber

INSPIRATION: Die Beiträge von R. Sprenger in der Wirtschaftswoche (Sprengers Spitzen) habe ich schon länger nicht mehr kommentiert, sie sind mir mittlerweile doch zu flach. Und irgendwie wiederholt sich alles. Aber Freundlichkeit als fundamentale und unersetzliche Eigenschaft für Führungskräfte klang dann doch mal wieder interessant (Vorfahrt den Ellbogen-Schonern).

Es ist die Frage aller Fragen für alle, die immer noch auf das Modell der klassischen Führung setzen: „Welche Eigenschaft zeichnet eine gute Führungskraft aus?“ Sprengers Antwort: Freundlichkeit. Angeblich zeigt die Forschung, dass Menschen, die nicht sonderlich großzügig sind, mit Güte nichts am Hut haben und eher zynisch und misstrauisch anderen gegenüber sind, es nicht sonderlich weit bringen. 


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Aber was genau ist das eigentlich: Freundlichkeit? Sprenger übersetzt es pragmatisch mit dem Begriff „Kommunikation“, und weitet den Begriff anschließend noch aus: „Aktive Gastfreundschaft“ im  Sinne von „großzügig in der Zustimmung, zurückhaltend im Widerspruch“.

Die Führungskraft als guter Gastgeber

Was mir daran gefällt? Die Metapher des Gastgebers. Wer Gäste empfängt, der wendet sich ihnen zu, interessiert sich für sie, drängt ihnen nichts auf, zeigt Herzlichkeit, weist bei Fehlverhalten ruhig, aber bestimmt auf die Regeln des Hauses hin und bittet die Gäste, sich an diese zu halten – kurz: Die Führungskraft als guter Gastgeber ist vielleicht keine wirklich neue Vorstellung, aber sie sagt mir mehr zu als zum Beispiel die Metapher der Führungskraft als Diener. Sie enthält wesentliche Aspekte von Führung: Gastgeber gestalten die Rahmenbedingungen so, dass sich die Gäste wohlfühlen. Sie achten auf deren Bedürfnisse und versuchen, diese zu erfüllen, ohne ihre eigenen zu vernachlässigen. Und die Metapher passt auch zu vielen Führungsrollen: Ob als Moderator von Teamsitzungen, als Coach oder Berater – wer die Mitarbeiter wie Gäste behandelt, kann sich sicher sein, Dankbarkeit zu ernten und behält irgendwie die Fäden in der Hand.

Sicher, erfolgreich im Sinne von Karriere machen können auch Menschen, auf die diese Eigenschaften eher nicht zutreffen. Und niemand ist erfolgreich, nur weil er zu Menschen besonders freundlich ist. Wobei genau das die Kernfrage aufwirft: Welche Art von Erfolg möchten wir haben? Oder noch allgemeiner: „Wie wollen wir leben?“ Da mag so mancher Manager am Ende seines Berufslebens vielleicht zurückblicken und es bedauern, dass er bei vielen ehemaligen Mitarbeitern zwar gravierende Eindrücke hinterlassen hat, aber sicher nicht als guter Gastgeber in Erinnerung geblieben ist.

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