21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

iCoach

INSPIRATION: Software und Roboter werden viele Berufe verschwinden lassen. Auch jene, die urmenschliche Fähigkeiten voraussetzen. Darüber ist sich die Fachwelt einig. Es könnte auch die Profession des Coachs erwischen. Mehr noch: Sie wird zu Teilen überflüssig werden. Schreibt die wirtschaft + weiterbildung (Bald coachen die Roboter). Denn es gibt diese Anwendungen bereits, wie Thomas Webers auch schon vor einiger Zeit geschrieben hat (Online-Coaching mit Avataren).

Was kann so eine „Coach-Maschine“? Je nachdem, wie menschlich man ihr Antlitz gestaltet, kann sie sicherlich lächeln oder ernst dreinschauen – je nach Tonfall des Coachees. Sie kann Fragen stellen, die vermutlich schon deutlich intelligenter daherkommen als die der Roboter, die uns bei einem Telefonanruf im Service-Center empfangen und uns auffordern, die 1 zu drücken, wenn wir Fragen zum Vertrag haben. Also z.B. Fragen zum Befinden, zum Schlafverhalten, zum Appetit, zur familiären oder beruflichen Situation, zu Gefühlen, zu Wünschen usw. stellen und angemessen reagieren.


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Sie kann auch „empathisch“ rüberkommen, zum Beispiel den Satz vorausstellen: „Das war bestimmt hart für Sie. Möchten Sie mehr dazu erzählen?“ Und sie kann Tipps geben von der Art: „Du bist mit dem Problem nicht allein. Du könntest versuchen, mit einem Menschen zu reden. Gibt es einen Freund, der dir zuhören würde? Oder möchtest du mit jemandem an unserer Hotline reden?“

Klingt das für Sie seltsam?

Für mich auf den ersten Blick auf jeden Fall. Aber eine Feststellung macht mich nachdenklich. Als Erstkontakt könnte so ein Avatar durchaus hilfreich sein. Menschen, die sich nicht trauen, Persönliches einer Telefonstimme anzuvertrauen oder kaum aktiv einen Coach oder Therapeuten aufsuchen würden, könnten sich dieser anonymen Maschine öffnen. Wobei offenbar entscheidend ist, dass diese Maschine mit einer menschlichen Stimme spricht.

Wenn dieser künstliche Coach dann hilfreiche Tipps gibt, etwa das Beispiel eines anderen Ratsuchenden erzählt oder das Anschauen eines Videos empfiehlt oder sogar den Kontakt zu einer Beratungsstelle herstellt – wäre nicht allein das schon ein Gewinn?

In anderen Bereichen ist man mit Robotern als Assistenten auch fleißig unterwegs, wie das Beispiel des „fliegenden Assistenten Cimon“ zeigt (Wie künstliche Intelligenz bald den Alltag bestimmt). Dieser unterhielt sich mit Astronaut Alexander Gerst auf der Raumstation ISS, der Computer konnte sich seinem „Gesprächspartner“ zuwenden und Blickkontakt aufnehmen. All das klingt nach den alten Science-Fiction-Filmen, in denen die kleinen Maschinen neben den Helden herlaufen und sie aus kritischen Situation erretten. Warum also nicht auch beim Coaching?

Die Frage, ob man damit wirklich eines Tages den „echten“ Coach ersetzt, stellt sich mir nicht wirklich. Ich glaube z.B. dass man ein diagnostisches Erstgespräch beim Arzt auch relativ leicht von einem Rechner führen lassen kann. Fragen wie „Haben Sie Fieber? Wenn ja: Wie hoch?“ schließen bei Beschwerden ja bereits eine Reihe von Ursachen aus. Also könnte beim Coaching wie auch beim Arztbesuch eine Maschine nützliche Dienstleistungen im Vorfeld erbringen und „überflüssige“ Arztbesuche ersetzen. Beim Coaching könnte dieser Erstkontakt dazu führen, dass das eigentliche Coaching vorbereitet und am Ende eher in Anspruch genommen wird als bisher.

Gute Zeiten für Coaches, die was drauf haben.

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