PRAXIS: Ob ein Coachee, ein Mitarbeiter oder wir selbst – manchmal sind wir so in einem Problem gefangen, dass wir uns schon bei der Formulierung im Gestrüpp verfangen. Die Schilderung ist assoziativ, wir packen alles rein, was uns einfällt. Mit dieser kleinen Struktur kommen wir schnell zur eigentlichen Zielsetzung.
Bitten Sie den Coachee (Mitarbeiter, sich selbst), sich vorzustellen, er sei Journalist. Als solcher hätte er den Sachverhalt darzustellen und dabei die ersten Zeilen zu formulieren, also die, die in der Regel fett gedruckt sind. Also das, was viele Leser überhaupt nur lesen, um sich zu informieren.
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In diesen zwei bis drei Sätzen muss demnach das Wesentliche stehen, und genau darum geht es bei dieser Übung: Die weitschweifige Problemschilderung zu einem Konzentrat zu verdichten.
Aber es geht noch weiter, nun wird aus diesem Konzentrat eine Überschrift. Wenn es also vorher hieß: „In unserem Team gibt es Unstimmigkeiten und Differenzen bezüglich der Aufgabenverteilung. Einige fühlen sich zu stark belastet und glauben, dass andere sich auf ihre Kosten ein schönes Leben machen.“, könnte die Überschrift lauten: „Team lässt Mitglieder für andere schuften!“
Nun folgt der Dreh in Richtung Lösung. Sie bitten den „Problemschilderer“, sich vorzustellen, dass eine Lösung gefunden wurde. Dazu lassen Sie ihm Zeit zum Nachdenken. Dann fragen Sie: „Wenn Sie nun über diese Lösung einen Artikel schreiben müssten – wie würde hier die Überschrift lauten?“
Dabei könnte das herauskommen: „Jeder im Team leistet seinen Beitrag entsprechend seiner Fähigkeiten!“ Und siehe da: Es wurde ein Ziel formuliert, ohne dass dies zuvor so genannt wurde. Nun kann man genau hieran weiter arbeiten, vielleicht wieder, indem man sich vorstellt, man schreibt über den Lösungsweg einen Artikel: „Wie hat das Team das geschafft? Wie ist es vorgegangen? Was war Ihr Anteil daran?“ Am Ende stehen konkrete Lösungsideen, und all das dank einer Frage, die den Fokus auf den Kern des Problems gerichtet hat.