6. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Katastrophen durchspielen

PRAXIS: Laut einer Studie sind Unternehmen mit Hang zum Worst-Case-Szenario besser auf schlechte Zeiten vorbereitet, weil sie den Ernstfall schon häufig in Gedanken durchgespielt haben und deshalb besser auf missliche Umstände reagieren können. Diese Erkenntnis kann man sich zunutze machen: Drei Tools für die praktische Anwendung: 

  • Was-wäre-wenn-Brainstorming: Bei dieser Übung in Form eines klassischen Brainstormings werden Mitarbeiter unterschiedlicher Funktionen und Fachrichtungen regelmäßig zusammengerufen und aufgefordert, sich bedrohliche Szenarien auszudenken. Dabei sollen sie die Dinge aus der Perspektive unterschiedlicher Marktteilnehmer betrachten. Zum Beispiel sich die Frage stellen: Was könnte Kunden / Geschäftspartner / Lieferanten etc. dazu bewegen, ihr Verhalten uns gegenüber zu ändern, also sich von uns abzuwenden.
    Die Ergebnisse werden der Unternehmensleitung mitgeteilt, die dann entsprechende Gegenmaßnahmen für realistische Bedrohungen ergreifen kann. Der Vorteil dieses Formats: Hier dürfen die „Schwarzmaler“ sich austoben, ohne sofort als Bedenkenträger oder Nörgler gebrandmarkt zu werden.
  • Disrupt-me-Wettkampf: Hier werden zwei konkurrierende Gruppen gebildet, wobei eine das bisherige Geschäftsmodell vertritt und verteidigt. Die zweite Gruppe (die Disruptoren) soll dieses Modell attackieren und Strategien zum Angriff entwickeln. Diese Konzepte werden dann daraufhin untersucht, ob sie interessant sind, selbst weiter verfolgt zu werden, um das aktuelle Geschäftsmodell zu ergänzen. Gerade in Zeiten der Digitalisierung könnte es hier zu höchste interessanten Alternativen kommen.
  • Reverse Pitch: Bei dieser Übung wird der Spieß umgedreht. Nicht ein Start-up präsentiert seine Idee vor Investoren, sondern das etablierte Unternehmen sitzt vor einer Jury aus (fiktiven) Start-up-Unternehmern und muss sein Modell verkaufen und rechtfertigen. Die Jury stellt kritische Fragen und fordert das bisherige Geschäftsmodell heraus. Auf diese Weise können Schwachstellen identifiziert und neue Lösungsansätze entdeckt werden.

Alle drei Übungen klingen so reizvoll, dass man durchaus mal einen Workshop ansetzen könnte, um sich mit seinem Geschäftsmodell auseinander zu setzen – egal, wie erfolgreich es im Moment ist. Denn wer weiß, vielleicht sitzen Sie ja auch in der Erfolgsfalle. Weil es so gut läuft, glauben Sie, dass Sie sicher vor potenziellen Konkurrenten sind.


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(aus: Martin Pichler – Der Digital-Offroad-Kurs. wirtschaft + weiterbildung 02/2019 S.20-21, nach dem Buch von Bosch / Hentschel / Kramer: Digital Offroad, Haufe Lexware 2018)

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