22. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Nur Geduld?

INSPIRATION: In Zeiten, in denen wir ständig gefordert sind, sofort zu entscheiden, weil uns sonst andere zuvor kommen, scheint Geduld keine sinnvolle Tugend mehr zu sein. Stimmt nicht, wie die Brand eins zeigt. Aber wie viel Geduld ist gut und wann schlägt sie in Entscheidungsschwäche um?

Wie immer finden sich in der Ausgabe der Zeitschrift etliche Beispiele und Interviews zum Thema Geduld, aber ich gestehe, dass ich nicht allzu viel schlauer bin – auch wenn ich die Artikel mit Vergnügen gelesen habe. Da gibt es Unternehmer, die an ihre Idee immer geglaubt haben und mit viel Ausdauer dabei geblieben sind – am Ende gab der Erfolg ihnen Recht (Dickbrettbohrer). Überhaupt: Vielleicht hätte die Ausgabe besser den Titel „Ausdauer“ getragen: Ob die genannten Firmen, Wissenschaftler (Wenn’s mal wieder ein paar Jahre länger dauert), Informatiker (Blick zum Horizont) oder Züchter von Äpfeln (Hart erarbeitete Wunder) – es gibt Bereiche, da dauert es viele Jahre, bis sich der Erfolg einstellt. Was mitunter schon schwer beeindruckt: Ein Philosophie-Verlag, der schon mal für ein Buch Jahrzehne benötigt – schwer vorstellbar (Kant kann warten).


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Aber was können wir daraus lernen? Uns nicht entmutigen zu lassen? An unseren Plänen und Ideen festzuhalten? Sicher auch nicht immer eine gute Idee. Von Menschen, die genau das tun und bis zu ihrem Lebensende auf den Erfolg warten, ist hier nicht die Rede, wohl aber vom „Punkt des maximalen Grübelns„. Dahinter steckt das „Exploration-Exploitation-Dilemma“: Wie lange sollte man erkunden, forschen, Informationen sammeln, ehe man entscheidet und umsetzt? Gibt es hierfür eine Faustformel?

Eben nicht, denn einerseits gibt es niemals einen Zeitpunkt, zu dem wir ALLE möglichen Informationen vorliegen haben. Jede Entscheidung fällt unter Unsicherheit. Fest steht, dass wir sicherlich oft zu lange warten in der Hoffnung, dass die Klarheit und Sicherheit bringende Information noch kommt – bis es dann wirklich zu spät ist.

Die Experten haben einen Tipp für uns bzw. für Unternehmen. Wie wäre es, große Entscheidungen vorzubereiten, z.B. durch kleinere Experimente? Das hat man inzwischen häufiger gelesen – Protoypen schaffen, die einem dann die gewünschten Hinweise über das mögliche Risiko bieten.

Hilft mir persönlich vermutlich nur bedingt, manche Sachen lassen sich nicht im kleinen Stil simulieren. Wie wäre es mit folgender Empfehlung:

Fragen Sie sich, was passieren kann, wenn Sie JETZT handeln: Was wäre der „Best Case“, was wäre der „Worst Case“? Fällt mir immer wieder auf bei der Entscheidung für eine Aktie. Da steht das gelobte Papiere auf den Allzeithoch – soll ich dennoch einsteigen? Oder lieber warten? Ich entscheide mich für letzteres, die Aktie steigt und steigt und steht heute beim doppelten Wert verglichen mit dem Zeitpunkt, an dem ich „gegrübelt“ habe.

Da hätte vielleicht folgende Überlegung geholfen: Angenommen, sie ist am höchsten Punkt angekommen, aber jetzt geht es nur noch abwärts: Könnte ich damit leben? Angenommen, sie steigt weiter und gewinnt noch einmal 25% hinzu – würde ich mich über die verpasste Chance ärgern? Und was von beiden würde mich mehr schmerzen? Ich glaube, dieses Denken kann man trainieren.

 

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