16. November 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Ob statt Wie

PRAXIS: Kennen wir alle, oder? Nämlich die Frage: „Wie schaffe ich es endlich, dass …?“ Ob das nun ein Vorsatz ist wie: „Ich will jeden Morgen meine Gymnastik machen!“, „Wie organisiere ich mich besser, so dass ich abends die wirklich wichtigen Dinge auch erledigt habe?“ oder „Wie kriege ich den Kollegen dazu, dass er die zugesagten Aufgaben wirklich erledigt, statt mich immer wieder zu vertrösten?“ – ständig stellen wir uns solche oder ähnliche Fragen und kommen nicht wirklich unserem Ziel näher.

Natürlich könnten wir uns hinsetzen und einen Plan erstellen, mit einzelnen Schritten, möglichst kleinen, die auch zu bewältigen sind, einer entsprechenden Zeitschiene, mit Zwischenzielen und dazu noch kleinen Belohnungseinheiten, wenn wir ein solches erreicht haben. Allerdings: Wenn uns das schon schwer fällt, dann lohnt sich vielleicht eine andere Frage.


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Coach Martin Wehrle erklärt, dass bei Menschen, die eine Wie-Frage schon seit längerer Zeit nicht lösen können, eine tiefergehende Ob-Frage dahintersteht (Die Ob-Ampel auf Grün schalten). Denn die Wie-Frage haben wir ja meist längst geklärt, siehe oben: Ziel formulieren, kleine Schritte, Plan erstellen usw. Da wir aber offenbar andere Dinge vorziehen, müssen wir klären, ob wir dieses Ziel überhaupt anstreben. Wollen wir es wirklich? Und wenn ja: Was genau hält uns ab?

Blockaden identifizieren

Und genau da setzt (Selbst-)Coaching an, nämlich mit der Frage: „Was genau hat mich denn bisher davon abgehalten, mein Ziel zu erreichen?“ In der Regel fallen uns dann äußere Umstände ein: Das Wetter, die Rahmenbedingungen, andere Menschen – was auch immer. Dann könnte die nächste Frage lauten: „Bin ich sicher, dass ich das Ziel niemals hätte erreichen können, auch wenn ich es aus vollem Herzen angestrebt und alles dafür getan hätte?“.

Wenn wir dann ehrlich sind, werden wir uns eingestehen, dass es durchaus Gründe bei uns selbst gibt, warum wir das Wie noch nicht konsequent angegangen sind. Wenn diese Gründe auf dem Tisch liegen – z.B. im Falle des Kollegen: „Ich fürchte schon seine Reaktion, wenn ich ihn darauf anspreche. Ich möchte auch nicht als der Nörgler dastehen, der die Stimmung verdirbt.“

Damit ist es aber noch nicht getan, denn hier muss nachgefasst werden: „Was könnte mich daran hindern, das Thema mit voller Überzeugung anzugehen?“. Wenn diese Hemmnisse dann benannt sind – z.B. „Ich bin nicht sicher, ob mein Chef hinter mir steht, wenn ich das Thema zur Sprache bringe!“ – dann kann man anfangen sich zu überlegen, was helfen könnte, diese Blockaden zu beseitigen. Z.B. „Ich spreche mit meiner Führungskraft darüber, wie sie sich vorstellt, dass Probleme unter Kollegen gelöst werden sollten.“

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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