PRAXIS: Wenn man zu Beginn eines Workshops oder eines Teamcoachings auf einfache Weise herausfinden will, wie die Situation von allen im Moment gesehen wird, kann man mithilfe des Skalenkreuzes gleich zwei Fragen auf einmal erfassen und das Ergebnis anschaulich visualisieren.
Skalierungsfragen sind insgesamt eine schöne Methode, den Teammitgliedern bewusst zu machen, wo sie bezogen auf das Ziel gerade stehen. Oft herrscht ja der Eindruck vor, dass ein Problem alles andere überlagert und man praktisch noch am Nullpunkt steht. Bittet man hingegen die Teilnehmer, auf einer Skala von 1 bis 10 kenntlich zu machen, wie weit sie das Team vom Ziel entfernt wahrnehmen, dann stellen sie meist fest, dass man eben nicht bei Null beginnen muss. Woran man als Team-Coach prima anknüpfen kann mit Fragen z.B. danach, was denn schon ganz gut läuft, wie man es bis dahin geschafft hat und vor allem die Erwartungshaltung: Wie weit man denn zu kommen hofft.
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Das Skalenkreuz
Das Skalenkreuz ist ein Einstieg für eine Gruppe mit bis zu 10 Teilnehmern. Hier können gleich zwei Einschätzungen eingeholt werden. Die beiden Skalen kreuzen sich bei der 5. Und werden mit Kreppband auf den Boden geklebt. Am einen Ende der jeweiligen Skala wird eine 0, am anderen eine 10 aufgeklebt.
Nun werden die beiden Fragen gestellt, z.B. „Wie wichtig ist uns Vertrauen?“ (Skala 1) und „Wie groß ist das im Team gelebte Vertrauen?“ (Skala 2). So dann werden alle Teilnehmer gebeten, sich auf den Kreuzungspunkt zu stellen entsprechend ihrer Einschätzung. Beim ersten Mal bietet sich an, dies einmal zu demonstrieren.
In der Anleitung sollten Sie darauf hinweisen, dass es nicht schlimm ist, wenn mehrere Teilnehmer sich auf den gleichen Punkt stellen wollen. Wenn dieser besetzt ist, stellt man sich daneben und wartet, bis der „Vorgänger“ die Reflexionsfragen beantwortet hat. Diese könnten z.B. lauten: „Wie kommt es, dass du auf diesem Punkt stehst?“. Oder: „Was möchtest du, was auf diesem Workshop passieren soll?“.
Das Skalenkreuz kann auch auf Flipchart gemalt werden, und die Teilnehmer kleben einen Punkt an die Stelle ihrer Wahl. Schöner ist die Übung sicherlich, wenn sich jeder physisch auf die Stelle begibt und dann fühlen kann, ob er dort richtig aufgehoben ist.
Nach: Veronika Kotrba / Ralph Miarka – Agile Teams lösungsfokussiert coachen. S. 44-46