PRAXIS: Sie möchten möglichst viele Menschen an einem Veränderungsprozess beteiligen, ihr Wissen nutzen, sie miteinander bekannt machen, aus welchem Anlass auch immer? Eine Methode, die aus der Not geboren wurde, bietet sich hier besonders an: Das World Café.
Für 20 bis über 1000 Teilnehmer werden in einem entsprechenden Raum kleine Tische für jeweils fünf Personen nett gedeckt, die Teilnehmer werden gebeten, sich an ihnen niederzulassen und eine vom Moderator vorgegebene Frage zu diskutieren. Dabei gibt es eine Café-Etikette:
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- Fokus auf das Wichtige legen
- Eigene Sichtweisen beitragen
- Sprechen und Hören mit Herz und Verstand
- Hinhören, um wirklich zu verstehen
- Ideen verbinden
- Neue Erkenntnisse und tiefergehende Fragen entdecken
- Auf die Tischdecke kritzeln
- Spaß haben
Das klingt nicht nach Arbeit? Abwarten. Nach 20 bis 45 Minuten werden die Teilnehmer gebeten, sich einen neuen Tisch zu suchen. Nur einer bleibt als Gastgeber zurück und berichtet den Neuen, was bisher diskutiert wurde, dann geht es weiter. Die mit Flipchart-Blättern bedeckten Tische werden mit Notizen gefüllt und an einer Wäscheleine an der Wand aufgehängt. Zwischen den einzelnen Runden gibt es Plenums-Phasen, in denen wichtige Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert werden. Weitere Fragen werden in die Runde gegeben und diskutiert. Solche Konferenzen können zwei Stunden bis zwei Tage dauern.
Wann kann die Methode eingesetzt werden? Wenn…
- … viele Menschen über ein komplexes Thema diskutieren wollen und ihr Wissen genutzt werden soll
- … eine Organisation innovative Vorschläge benötigt
- … ein neues Thema erschlossen werden soll
- … die zwischenmenschlichen Beziehungen vertieft werden sollen.
Ein World Café kann eine Auftaktveranstaltung eines Veränderungsprozesses sein, es kann in Kombination mit anderen Großgruppenveranstaltungen eingesetzt werden, es eignet sich allerdings weniger, wenn man in kurzer Zeit schnelle Ergebnisse und konkrete Maßnahmenpläne entwickeln will.
Nicht zu unterschätzen ist die Vorbereitung: Es muss geklärt werden, ob die Auftraggeber überhaupt offen für Vorschläge sind und welche Fragen gestellt werden sollen. Von der Qualität der Fragen hängt nämlich ganz entscheidend ab, ob die Sache in Gang kommt.