10. März 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Arbeit mit Metaphern

PRAXIS: Bilder – Metaphern – einer Organisation bestimmen die Wirklichkeit im Unternehmen, ob bewusst oder unbewusst. Sie stehen für typische Kommunikationsmuster und Funktionsweisen von Systemen.
Metaphern sind veränderbar und eignen sich insofern dazu, im Rahmen von Change-Prozessen aufgedeckt und bearbeitet zu werden. Das folgende Tool von Susanne Alwart besteht aus sechs Schritten, dauert ca. vier Stunden und eignet sich zum Einsatz in der Planungsphase von Change-Prozessen, in Führungsworkshops und Teamentwicklungen.

  1. Geschichten (er-)finden.
    Die Teilnehmer werden aufgefordert zu beschreiben, wie die Mitarbeiter wohl das Unternehmen sehen, und zwar in Form von Märchen, Analogien, Geschichten…, mit Titel, Genre (Krimi, Tragödie, Lustspiel…) und Haupthandlung.
  2. Einführung in die Metaphernarbeit
    Hier stellt der Moderator den Teilnehmern sieben Kategorien von Metaphern vor:
    • Metapher vom Ingenieur – das Unternehmen als Maschine, Beispiel Schnellrestaurants.
    • Metapher von den Bedürfnissen und der Motivation – die Vorstellung, dass Unternehmen nur funktionieren, wenn die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllt sind, Beispiel Behörden.
    • Metapher vom Anpassen und Überleben – hier ist das Unternehmen ganz auf die Erfüllung der Kundenbedürfnisse fixiert, Beispiel Werbeagenturen.
    • Metapher von der Unternehmenskultur – diese wird als moralischer Anspruch erlebt und am Leben erhalten – Beispiel kirchliche Institutionen.
    • Metapher von der Unternehmenspolitik – hier spielen Netzwerke zur Machtausübung eine wesentliche Rolle, Beispiel Konzernzentralen, Parteien.
    • Metapher von der Überlegenheit durch schnelle Informationsverarbeitung – Unternehmen mit ausgeklügelten Informationssytemen, z.B. Call Center.
    • Metapher vom Unternehmen als psychischem Gefängnis – wo das Geschäft immer irgendwie funktioniert und wo andere Sichtweisen als die verabredeten als abwegig wahrgenommen werden – z.B. gesetzliche Krankenversicherungen.
  3. Reflexion
    Nun werden die vorbereiteten Geschichten nach dem Grad der Übereinstimmung mit den vorgestellten sieben Metaphern untersucht. Dabei vergeben die Teilnehmer für ihre eigenen Geschichten Prozentwerte, die sich zu 100% addieren.
  4. Vertiefung und Analyse
    Diejenigen Metapher-Kategorien, die die höchsten Werte erzielt haben, werden in Kleingruppen analysiert bezüglich ihrer Vor- und Nachteile, wie sie Veränderungsprozesse bisher beeinflusst haben, wie sich Veränderungen in Gang setzen lassen und was man tun kann, um Akzeptanz zu schaffen.
  5. Präsentation der Ergebnisse
    Die Kleingruppen präsentiere ihre Ergebnisse.
  6. Persönliche Konsequenz
    Jeder Teilnehmer bearbeitet die Fragen: Was bedeuten die Ergebnisse für mein Team? Welche konkreten Maßnahmen ergreife ich?

(von Susanne Alwart: aus Armin Rohm (Hg.): Change-Tools, managerSeminare 2006, S. 196-206)


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