INSPIRATION: Es gibt vier Wege zum Millionärsdasein, und Lotto spielen gehört nicht dazu. Wenig erfolgversprechend ist wohl auch, den selbsternannten Gurus viel Geld für die ultimativen Tipps zum Reichtum zu bezahlen, davon werden nur diese selbst vermögend. Einer der vier Wege zum finanziellen Ruhekissen aber ist sogar realistisch.
Es ist ein bisschen so, als würde man einem Prediger folgen, der uns ewige Gesundheit verspricht und wir alle auf das Wundermittel hoffen. Um am Ende zu erfahren, dass es Menschen gibt, die einfach nicht krank werden, egal wie wenig sie sich bewegen und egal was sie essen, der Rest der Menschheit aber nur dann eine Aussicht auf Gesundheit im Alter hat, wenn er sich viel bewegt und gesund ernährt.
In etwa so lautet das Fazit aus dem Beitrag in der Wirtschaftswoche (In Saus und Braus), der einigen Geldgurus und deren Versprechen nach dem „Geldmagneten“ auf den Zahn fühlt. Deren Strategien werden hier weder bestätigt noch eindeutig widerlegt, vielleicht hätte man mit etwas mehr Mühe auch Jünger gefunden, die beim Befolgen der Tipps Schiffbruch erlitten haben.
4 Strategien
Fest steht wohl, dass viele von uns davon träumen, irgendwann so viel Geld zu besitzen, dass sie nicht mehr arbeiten müssen. Geschafft haben das laut Bestseller-Autor Tom Corley befragte Millionäre mit vier Strategien (wobei ich mich gewundert habe, dass die Strategie „Erben“ nicht darunter ist):
- Träumen: Menschen, die so sehr an sich und ihren Erfolg geglaubt haben, dass sie alles getan haben, um ihn zu erreichen – der Geldsegen kam dann von selbst.
- Karriere: Menschen, die zielstrebig in Unternehmen die Leiter hinauf geklettert sind und viel gearbeitet haben, bis sie am Ziel waren.
- Talent: Menschen, die eine besondere Begabung hatten und diese zu Gold gemacht haben. Und schließlich:
- Sparen: Diese ist für jedermann geeignet und führt auch am sichersten zum Erfolg. Da sind wir wieder bei den Menschen, die sich viel bewegen und gesund ernähren – so funktioniert das auch mit dem Reichtum.
Konsumverzicht
Das Vorgehen ist so einfach wie bekannt: Einen Teil seines Netto-Einkommens auf die Seite legen. Wem das schwer fällt, dem legen die Fachleute ans Herz, seine Ausgaben zu begrenzen. Also zum Beispiel sich den Milchkaffee to go zu verkneifen und lieber warten, bis man zu Hause ist. Nette Formel: „Leitungswasser heute für den Champagner morgen“.
Muss vielleicht gar nicht mal sein. Das Interessante, was ich nur bestätigen kann: „Ausgaben passen sich stets dem verfügbaren Einkommen an“ (Cyril Northcote). Wer mehr verdient, gibt auch mehr aus, wobei das Phänomen ist, dass die Sparrate nicht im gleichen Verhältnis mit wächst. Will sagen: Wer sich mit geringem Einkommen einen Teil auf die Seite legt, der erhöht diesen Betrag nicht im gleichen Maße, wie sein Einkommen steigt. Und das ist eben keine gute Idee, weil jemand, der gewohnt ist, viel auszugeben, auch im Alter mehr Geld benötigt.
Und was macht man mit dem beiseite gelegten Geld? Hier kommt das nächste Phänomen: Die Menschen tun sich schwer mit der Geldanlage, obwohl bekannt ist, dass zum Beispiel Sparpläne, die in Indexfonds investieren, langfristig immer zu mehr Wohlstand führen. Statt die Investments für sich arbeiten zu lassen, schlägt unsere Gier zu. Wir wollen möglichst schnell reich werden (ein Wunsch, der den oben genannten Gurus in die Hände spielt). Wenn sich dann die mühsam angesparten Fonds nicht sofort wie gewünscht entwickeln, geben wir frustriert auf, statt weiter am Ball zu bleiben. Langfristig aber spielen die Wertschwankungen keine Rolle. Wer früh anfängt mit seinen Sparplänen, der dürfte im Alter keine Sorgen in Sachen Rente haben. Wohl dem, der Eltern hat, die mit solchen Plänen für ihre Kinder beginnen und sie dazu anhalten, diese fortzusetzen.
Klingt langweilig? Mag sein. Aber es lohnt sich offenbar. So wie gesunde Ernährung und Bewegung.