von INSPIRATION: Eine Umfrage unter 2000 Managern im deutschsprachigen Raum ergab, dass immer weniger von ihnen für einen neuen Job umziehen würden, selbst wenn damit eine höhere Position oder mehr Gehalt verbunden ist. Die Erklärung ist sehr einfach: Die Familie geht vor. Entweder man hat einen Partner, der auch beruflich aktiv ist und sich in seinem Job wohl fühlt. Oder man hat gemeinsame Kinder, die in der vertrauten Umgebung bleiben möchten.
Das Ergebnis der Befragung: Jeder zweite wäre bereit, innerhalb von Deutschland zu wechseln, nur jeder Dritte könnte sich mit einem Umzug ins Ausland anfreunden. Letzteres scheint dann noch eine größere Bedrohung für den häuslichen Frieden darzustellen, aber vielleicht hängt das ja auch vom jeweiligen Zielort ab.
Also stagniert die Zahl der berufsbedingten Umzüge, dafür steigt die Zahl der Pendler. Man setzt sich also lieber ins Auto oder den Zug, als dass man Kindern oder Partner die Heimat raubt. Schwierig also für Unternehmen, die schlecht ihren Standort wechseln können, um dem begehrten Kandidaten näher zu kommen – obwohl es auch das schon gegeben haben soll. Was dann?
Der Beitrag in der Wirtschaftswoche (Lust auf Geborgenheit) empfiehlt, schon früh im Bewerbungsprozess diese Frage anzusprechen und mal zu schauen, wie es denn um Partner und Kinder bestellt ist. Und auch mal Kompromisse einzugehen.
Nur wie sollten diese aussehen? Man könnte in Sachen Arbeitszeit schauen – drei Tage vor Ort, zwei Tage von zu Hause – mit Dienstwohnung. Oder man sucht für den Partner gleich auch einen neuen Job. Oder gestaltet den Job um die Wünsche des Kandidaten herum. Möglichkeiten dürfte es geben, aber dafür müssen Unternehmen schon mal flexibel sein. Vermutlich stehen dieser Flexibilität oft interne Richtlinien im Weg – da könnte ja jeder kommen. Und wenn schon – was wäre so schlimm daran?
