31. Januar 2025

Management auf den Punkt gebracht!

I feel yellow

INSPIRATION: So etwas Ähnliches hatte ich schon einmal beschrieben, am Beispiel von Pilot und Co-Pilot wird es noch deutlicher. Denn beide sind aufeinander angewiesen, wenn plötzlich eine Krisensituation eintritt. So wie auch Chirurgen. Ein Beitrag in der Süddeutschen Zeitung über ein Seminar, das Piloten für Ärzte, speziell Chirurgen, durchgeführt wurde, macht klar, wie wichtig es ist, dass Hierarchie-Grenzen die Kommunikation nicht beeinträchtigen.

Man kann es sich lebhaft vorstellen: Da operiert der Herr Professor, und während der OP geht etwas schief. Die Koryphäe entscheidet sich für eine vermeintlich lebensrettende Aktion, die OP-Assistentin meint, dass die Aktion ein Fehler ist und äußert das sogar. Aber die Fachleute hören nicht auf sie, bleiben bei ihrer Entscheidung und der Patient stirbt.


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Das Beispiel findet sich gleich zu Anfang des Beitrags (Skalpell und Steuerknüppel). Ähnliches berichten Co-Piloten, die sich trauten (oder auch nicht), dem Piloten das Ruder im wörtlichen Sinne aus der Hand zu nehmen. In diesem Fall mag sich der Co-Pilot sogar sogar mehr trauen, weil es ja auch um sein eigenes Leben geht. Aber wie fühlt sich der junge Assistenzarzt, der den Fehler bemerkt, nichts sagt, weil die Barriere der Hirarchie zwischen ihm und dem Professor steht – und dann geht die Sache schief?

Bei Airlines gibt es angeblich einen Satz, den der hierarchisch „Unterlegene“ in einem solchen Fall sagt: „I feel yellow“ – soll heißen: „Ich fühle mich nicht wohl!“ Vermutlich gelb als Warnung, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für den Chef ein Signal, hinzuhören.

So einen Signal-Satz zu vereinbaren zwischen den verschiedenen Ebenen der Hierarchie für Notfälle finde ich eine gute Idee. Er sollte natürlich nicht überstrapaziert werden. Mitarbeiter sollten nicht jedes Mal, wenn der Chef etwas entscheidet, das ihnen seltsam oder gar falsch vorkommt, mit diesem einen Satz reagieren, sondern ihn wirklich für kritische Situationen aufheben. Ansonsten bietet sich das an, was ich unter „Fehler-Vereinbarung“ empfohlen habe.

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