9. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Bild von Robert Berkemeyer auf Pixabay

Nicht schlaumeiern

INSPIRATION: Angenommen, es wird eine Entscheidung getroffen oder es sieht ganz danach aus, dass eine bestimmte Entscheidung sich anbahnt, und Sie ahnen, nein, Sie wissen, dass es keine gute Entscheidung ist. Aber offenbar stehen Sie mit Ihrer Meinung allein auf weiter Flur. Vielleicht denkt der eine oder andere noch ähnlich, aber sagt nichts. Nicht jedem liegt es zu widersprechen (Unbequem bleiben). Harmonie ist mit Sicherheit bequemer.

Was also tun? Schlaumeiern ist keine gute Idee. Auch nicht, wenn man hochbegabt ist. Solche Menschen neigen angeblich „dazu, ungefragt Verbesserungsvorschläge zu machen“ (Genie im Schatten). Das nervt dann auch noch die Kollegen, vor allem, wenn man sie spüren lässt, dass man ihnen geistig überlegen ist. Hochbegabung sei „ein Trigger für Ressentiments“, sagte eine Expertin, und sie rät davon ab, mit seinem IQ hausieren zu gehen.


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Also lieber nicht widersprechen, obwohl man es besser weiß? Das kann durchaus Vorteile haben, aber das fällt schlauen Menschen oft schwer, denn ihnen fehle – noch so ein Klischee – häufig das „taktische Gespür“. Sie können demnach besser als andere logisch denken, aber im sozialen Bereich hapert es. Was auch sein könnte: Sie sind schlicht unterfordert, nicht ausgelastet, haben vielfältige Interessen und können tatsächlich auch bei vielen Themen mitreden. Was wiederum andere nervt.

Geschickt widersprechen – oder gar nicht

Die Tipps? Ob nun hochbegabt oder einfach nur mit gesundem Menschenverstand ausgestattet: Wer ein Problem erkennt, der sollte wissen, wie er am geschicktesten vorgeht. Der Königsweg: Nicht nur die Bedenken anmelden und erklären, warum etwas keine gute Idee ist, sondern mit Lösungen aufwarten. Konkrete Vorschläge machen, „keine Kritik ohne Gegenvorschlag“, und dabei vor allem bedenken, „auf das Konto der Führungskraft einzuzahlen“.

Wie das aussehen kann? Wenn es um mehr Umsatz geht, dann hilft es nicht zu zeigen, dass eine Entscheidung diesem Ziel vermutlich nicht dient, sondern man muss auch nachweisen, warum der eigenen Vorschlag eher zu einem besseren Ergebnis führt.

Wenn’s denn immer so einfach wäre. Ich habe oft genug erlebt, dass das eigentliche Ziel bei einer Entscheidung gar nicht transparent war, zumindest nicht für alle. Wenn also eine Führungskraft unbedingt eine bestimmte Präsentation erstellen will, die im Vorstand Wirkung erzielen soll, dann hilft es wenig, ihr deutlich zu machen, dass die Annahmen hinter der Idee vage und unbelegt sind. Entscheidend ist, dass die Führungskraft glaubt, damit glänzen zu können. Also ist es keine gute Idee, die Präsentation zu zerpflücken, so berechtigt dies auch sein mag. Besser wäre es, eine Alternative vorzuschlagen, die ebenso überzeugend rüberkommt und dazu auch noch sachlich fundiert ist.

Gibt es eine solche nicht, hilft auch alle Hochbegabung nichts, dann doch lieber bedeckt halten und den Chef loslaufen lassen. Und seine Energie lieber für andere Herausforderungen aufbewahren.

Ach ja – angeblich geben Chefs den besonders schlauen Menschen gerne Aufgaben, die niemand anderes machen möchte – einfach, damit sie den Mund halten. Auch hierfür haben die Experten Tricks auf Lager. Man nimmt zum Beispiel dankend an, aber nur, wenn man dafür ein entsprechendes Budget bekommt. Dann überdenken die Chefs die Sache noch mal. Oder man verweist auf Probleme und lässt Begriffe wie „Rechtsabteilung“ oder „Qualitätssicherung“ fallen. Na ja …

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