INSPIRATION: Wenn ein Top-Manager einen Nachfolger vorschlägt, sucht er Kandidaten, die ihm ähnlich sind. Das soll Kontinuität sichern. Klappt aber nicht, wie eine Studie herausgefunden hat. Der Nachfolger will sich unterscheiden (Gleicher Typ, neuer Stil)
Das verwundert erst mal nicht. Interessanter ist schon, das es offenbar einen Zusammenhang gibt: Je ähnlicher der Lebenslauf und der Werdegang, desto größer die Änderungen. Gemessen wurde dies daran, ob der Nachfolger Geschäftseinheiten verkaufte, die sein Vorgänger gekauft hatte. Die Erklärung: Manager, die nach Ähnlichkeit ausgesucht wurden, tendieren stärker dazu, sich abzuheben – die Dinge also auf jeden Fall anders zu machen als der Vorgänger.
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Der Verkauf der Bereiche, die der Vorgänger erworben hatte, ist da natürlich besonders „symbolträchtig“: „Seht her, ich treffe eigenständige Entscheidungen!“ Das wirkt ein bisschen so, wie wenn der Thronfolger alle Portraits des „Alten“ abhängen und durch die eigenen ersetzen lässt.
Das wiederum ist nicht gerade ein Zeichen von Selbstbewusstsein, oder? Menschen, so eine Psychologin, die ihren Selbstwert daran festmachten, besser zu sein als andere, tendieren dazu, sich abzugrenzen. Und wer gelangt an die Spitze von Organisationen? Häufig eben Menschen, die genau diese Art von Persönlichkeit aufweisen.
Bedeutet nun was? Dass Aufsichtsräte und Firmeninhaber, die auf der Suche nach Nachfolgern sind, das Kriterium „Ähnlichkeit“ vergessen können. Stattdessen noch mehr auf die Persönlichkeit achten sollten. Dürfte ja nicht so schwer sein zu prüfen, ob jemand in der Vergangenheit alles über den Haufen geworfen hat, sobald er in eine Top-Position gelangt ist.