von REZENSION: Marc Oliver – Business Transformationscoach. Mindset, Fertigkeiten und praktisches Handwerkszeug für die professionelle Begleitung erfolgreicher Organisationsveränderungen. managerSeminare 2024.
Etwas wortreich, zugleich aber auch präzise, fasst bereits der Untertitel des Praxishandbuches sein Ziel und die darin enthaltenen Inhalte zusammen: Mindset, Fertigkeiten und praktisches Handwerkszeug für die professionelle Begleitung erfolgreicher Organisationsveränderungen. Als – laut Klappentext – (selbstständiger) „Unternehmer, Dozent, Coach, Berater, Trainer, Begleiter, Helfer oder Entwickler“ beschreibt der Autor Marc Oliver darin seinen persönlichen Werkzeugkasten als „Business Transformationscoach“.
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Dabei fühlt er sich insbesondere Frederic Laloux und anderen Vertretern (m/w/d) der agilen Organisationsentwicklung verbunden. Dabei betrachtet er die von ihm dargestellten Inhalte – visualisiert durch entsprechende Gesichtsicons – auch durch die Perspektive vier verschiedener Protagonisten: Einer internen Personalentwicklerin, eines externen Transformationscoaches, einer jungen SCRUM-Masterin und Agilitätstrainerin sowie einer Führungskraft im Mittelmanagement als wiederum interner Veränderungsmanager.
Die nachfolgende Lektüre bringt dem Rezensenten dann etliche bewährte „alte Bekannte“ zum Vorschein, die auch einer sachkundigen Leserschaft nicht unvertraut sein mögen, dazu als exemplarisch herausgegriffene Stichwörter: „Positives Menschenbild“, „Laterale Führung“ „Veränderungsmodelle nach Kübler-Ross, Kotter und Krüger“, „Transformationslandkarte“, „systemisch erweiterte SWOT-Analyse“, „Auftragsklärung“, „Schrittweiser Resilienzaufbau“, „Organisationaler Widerstand und Konfliktstufen nach Glasl“ bis hin zu „Evaluation“ und „Nachhaltigkeit sichern“.
Ein wenig „übermotiviert“
Nichts von den Inhalten ist per se falsch, vieles bewährt und gerade durch den Schwerpunkt auf „Agilität“ dazu auch noch besonders aktuell-zeitgemäß. Andererseits – und spätestens hier beginnt die „Geschmackssache“ – erscheint dem Rezensenten das Buch gleichzeitig ein Stück weit „übermotiviert“: Auch wenn der Verlag – mit möglicherweise guten Gründen – bei der Papierqualität etwas gespart haben mag, wirkt die ausgesprochen bunte Aufmachung auf den ersten Blick besonders ansprechend: Mit vielen Illustrationen, Zitaten, Bonmots, farblich unterlegten Kästchen, diese oft als direkte Ansprache der oben bereits vorgestellten Protagonisten adressiert, sowie weiterführenden QR-Codes.
Andererseits erschwert diese Darstellungsweise aber auch eine flüssige Lektüre, weil ständig zu Perspektivwechseln, wohlmeinenden Übungen bis hin zu Selbstreflexion eingeladen wird. Die Leserschaft wird – absolut wohlmeinend – persönlich „per Du“ angesprochen und mit begleitenden Interviews „verwöhnt“, wobei dem Rezensenten eine etwas „nüchternere“ Kommunikationsform persönlich auch schon gereicht hätte. Am Ende bleibt es ein, mit knapp 50 Euro Ladenpreis, faires Angebot für eine Menge Praxismaterial, bewegt sich allerdings auch im recht weiten Spektrum vergleichbarer Literatur. Darin, wiederum bestimmt kein Fehler, aber auch nicht alternativlos.
