REZENSION: OJT Solutions: Toyotas Geheimrezepte für die Mitarbeiterentwicklung. CETPM Publishing 2017
Ein Buch, das insofern etwas Besonderes ist, als es von ehemaligen Toyota-Mitarbeitern verfasst wurde, die statt in den Ruhestand zu gehen als Berater arbeiten und ihr Wissen in andere Unternehmen tragen.
Anzeige:
Lösungsfokussiertes Arbeiten mit Teams! In einem 2tägigen Seminar für Coaches und Berater:innen lernen Sie diesen erfolgreichen Ansatz von Ben Furman erfolgreich in die Praxis umzusetzen und schließen mit dem internationalen Zertifikat Reteaming®-Coach ab! In Deutschland nur hier: Zur Webseite...
Ich habe den kleinen Band verteilt über mehrere Wochen gelesen, immer wieder mal in die Hand genommen und die Mini-Lektionen „konsumiert“. Die fünf Teile sind:
- Wie Toyota denkt – Kernaussage: Die Führungskraft hat die Aufgabe, das Beste aus den Mitarbeitern herauszuholen und sie auf das eigene Niveau zu heben. Mitarbeiter entwickeln sich, wenn man sie zum Nachdenken anhält, zu Verbesserungen motiviert und immer die Prozesse, nicht die Mitarbeiter in Frage stellt.
- Wie Toyota Probleme löst – das kennt man: Immer wieder nach dem Warum fragen, Herausforderungen bieten, systematisch Probleme angehen.
- Wie Toyota lehrt – Wichtig ist, dass Führungskräfte keine Lösungen vorgeben, sondern vor allem über die Intention informieren. Entwicklung erreicht man nicht mit Druck, sondern mit Zuhören, Erklären und Vormachen.
- Wie Toyota kommuniziert – Kernbotschaft: Reden Sie mit Ihren Mitarbeitern. Täglich. Frühmorgens. Im Vorbeigehen. Und schaffen Sie Gelegenheit, dass die Mitarbeiter untereinander kommunizieren.
- Wie Toyota seine Leader entwickelt – Toyota hält die Führungskräfte an, die Nr.1 ihrer Leute „hinauszuschicken“ und die Nr. 2 zu entwickeln. Und eine Zielrichtung vorzugeben.
All das ist sehr übersichtlich, mit vielen Originalzitaten der Berater versehen dargestellt. Es ist anschaulich und einfach formuliert, manchmal erstaunlich banal, manchmal befremdlich. Was mit Sicherheit kulturelle Ursachen hat, denn die Herausgeber haben sich viel Mühe gemacht, die Besonderheiten der japanischen Sprache und Darstellung zu erläutern. Das geschieht in zahlreichen Fußnoten, die den Lesefluss beeinträchtigen.
Aber sinnvoll ist das allemal, denn viele Begriffe lassen sich wohl kaum übersetzen, weil es gar keine Gegenstück in der deutschen Sprache gibt. Erst mit dem Verständnis dieser Begriffe wird dann auch klar, wie dieses Unternehmen tickt. Die Übertragung auf europäische Verhältnisse erfordert meiner Meinung nach eine weitere Übersetzung, aber wer sich die Mühe macht, wird einige interessante Ansätze entdecken.
Für Organisationsentwickler und Manager, die ernsthaft versuchen wollen, ihre Mitarbeiter auf ein anderes Niveau zu heben, könnte sich die Lektüre lohnen. Einige Tipps haben wir für die Ideenfabrik aufbereitet: