WEBTALK: Man kann einen Neubau am grünen Tisch entwerfen, mit den besten Architekten und den kompetentesten Fachleuten des Unternehmens – oder man bezieht vom ersten Moment an alle Mitarbeiter ein. Bei dem Neubau des Bettenhauses gingen die Waldkliniken Eisenberg einen besonderen Weg.
Mit „allen Mitarbeitern“ waren tatsächlich „alle“ gemeint – vom Chefarzt bis zur Putzfrau. Herauskam ein spektakulärer Neubau, der die Aufenthaltsqualität eines Sterne-Hotels bietet, ein innovatives Pflegekonzept mit Boarding-Bereich und Unit-Struktur. Der kreisrunde Grundriss des Hauses ermöglicht jedem Patienten einen Blick auf die Natur. Jedes Patientenzimmer – alle entsprechen einem gehobenen Hotelstandard – hat außerdem Zugang zu einem Wintergarten.
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Das hört sich nach exklusiver Privatklinik an. Aber in dem kommunalen Krankenhaus werden Patienten aller Krankenkassen behandelt – und zwar wie Hotelgäste. „Gastfreundschaft“ steht als Motto über dem Konzept, und das ist offenbar mehr als nur ein Schlagwort. Medizinische Versorgung und Pflege sind auf höchstem Niveau, die Bewertungen durch die Patienten herausragend. Was nicht zuletzt dazu beigetragen hat, dass die Waldkliniken bei der Zertifikatsstudie „Deutschlands beste Krankenhäuser“ des F.A.Z.-Instituts schon zweimal als Deutschlands bestes Krankenhaus in der Kategorie 150 bis unter 300 Betten ausgezeichnet wurde.
Beispielhaft
Wie ernst man das mit der Beteiligung nahm, zeigt der Aufwand, der im Vorfeld betrieben wurde: Ausbildung von zehn internen Moderato*innen, eine Auftaktveranstaltung in der Stadthalle Eisenberg mit 145 Teilnehmner:innen in sieben Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen, unzählige Runden NutzerInnengespräche, Auftakt DIALOG ZUKUNFT wiederum in der Stadthalle mit mehr als 100 Teilnehmerinnen, Bildung von vier Teilprojektteams, Workshops mit Physiotherateuten, Orthopädischer Ambulanz, Schulungen, Aufbau einer agilen Multiprojektmanagementstruktur, Notaufnahmeprojekt, Trainings in Gesprächsführung und Umgang mit schwierigen Patienten … und vieles mehr.
Einen anschaulichen Bericht über das „Wunder von Thüringen“ finden Sie in der Süddeutschen Zeitung. Und hier gibt es einen Rundgang durch das besondere Krankenhaus mit der „heilenden Architektur“.
Das komplette Gespräch mit Knut Hüneke sowie etlichen Fragen der Teilnehmer*innen:
Zur Person: Knut Hüneke, Dipl. Psychologe aus Olching bei München. Er war von 2010 bis 2018 in den Waldkliniken Eisenberg als Prozess- und Projektmanager tätig. Dort leitete er das Qualitätsmanagement und setzte gemeinsam mit dem CEO der Kliniken, David Ruben Thies, die Beteiligungsprozesse zum Neubauprojekt sowie zum internen Change-Management Prozess „Dialog Zukunft“ um.