4. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Persönliche Karrierestory

INSPIRATION: Wer zu den etwas älteren Semestern gehört und sich auf seinem Arbeitsplatz nicht mehr gewertschätzt fühlt, hat es nicht leicht, einen neuen Job zu finden. Auch wenn eine Benachteiligung aus Altersgründen eigentlich nicht statthaft ist. Also selbst aktiv werden. Tipps von Fachleuten für alle, die noch zu jung für die Rente sind, finden sich in der Wirtschaftswoche (Zu alt? Oder nur zu schlecht vorbereitet?).

Das ist ja kein neues Problem: Ältere Führungskräfte sind teuer, da kommen Unternehmen schon mal auf die Idee, ihnen zu kündigen, sich auf ein Paket zu einigen und sie früher in den Ruhestand zu schicken. Das scheint sich finanziell für die Unternehmen zu lohnen, auch wenn man an anderer Stelle jüngere, dafür wohl kostengünstigere Mitarbeiter einstellt. Beim auf diese Weise überflüssig gewordenen Manager ist der Frust enorm: „Ich war maßlos enttäuscht, aber am Ende auch leer.“ Und zu jung, um gar nicht mehr arbeiten zu müssen.

Die Jobsuche ist schwierig. Zwar steigt die Beschäftigungsrate der über 50jährigen stetig an, aber wer seinen Job verliert, der merkt offenbar rasch, dass Alter ein Ausschlusskriterium ist, auch wenn es das per Allgemeinem Gleichstellungsgesetz nicht sein dürfte.

Was also tun, wenn die Kündigung droht? Wichtig scheint vor allem zu sein, dass man ein Gespür dafür entwickelt, wenn sich der Wind dreht. Krisen und Kündigungswellen kommen nicht aus dem Nichts, sie kündigen sich an. Wer dann den Kopf in den Sand steckt und hofft, dass der Sturm an ihm vorübergeht, der hat schlechte Karten. Also frühzeitig die Fühler ausstrecken und schauen, ob im eigenen Unternehmen Positionen frei sind in Bereichen, die vielleicht weniger bedroht sind. Wenn das nicht der Fall ist, mit Bewerbungen beginnen. Es ist offenbar nach wie vor besser, sich aus ungekündigten Verhältnissen zu bewerben, weil man ansonsten in Erklärungsnot gerät.

Die Bedenken sind auch altbekannt: Zu unflexibel, häufiger krank als junge Menschen, zu eingefahren, zu lange im alten Unternehmen. Wie man diesen begegnet? Indem man sich eine „persönliche Karrierestory“ überlegt. Die sollte natürlich nahe an der Wahrheit sein, aber möglichst mit Blick auf die eigenen Stärken. Man sollte sich in seiner jüngeren Vergangenheit umschauen, Situationen aufspüren, in denen man flexibel reagiert, seine Erfahrung geteilt, etwas Neues gelernt, besondere Erfolge erzielt hat. Die Story, warum man neu anfangen möchte, sollte kurz und klar sein und auch erklären, warum man überhaupt wechseln möchte. Da darf dann die Situation im alten Unternehmen durchaus offen beschrieben werden, in der Regel kennen Personaler Krisensituationen und die typischen Reaktionen der Unternehmen.

Mir scheint das mit dem Lernen besonders wichtig. Ich kenne ältere Experten, die tatsächlich sogar zusätzliche Abschlüsse gemacht haben und dabei erstaunliche Beharrlichkeit an den Tag gelegt haben. Schon klar, dass es für jemanden, der sich im alten Unternehmen schön eingerichtet hat und glaubte, bis zum letzten Arbeitstag dort überleben zu können, ohne sich weiter zu entwickeln, es ziemlich schwer haben wird.

So viel scheint aber auch sicher: Man wird Abstriche hinnehmen müssen. Es wird dann nicht der Traumjob sein, auf diesen zu warten ist eher riskant. Und seinen alten Status wird man in der Regel auch nicht behalten, das tut dann weh. Andererseits liegt in dem Neuen auch eine Chance. So mancher wird dann alten Ballast los und kann sich wieder mit Inhalten beschäftigen statt sich mit den eingefahrenen Strukturen herumzuschlagen.

Der letzte Tipp lautet: Das eigene Netzwerk einsetzen. Wer lange im Berufsleben steht, der hat enorm viele Kontakte auch außerhalb der Firma. Diese einmal zu sichten und zu schauen, wie es bei deren Arbeitgeber ausschaut, ist oft erfolgsversprechender als sich auf Stellenanzeigen zu bewerben.

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