16. September 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Auszeit, Schonzeit oder Rüstzeit?

INSPIRATION: Keine Zeit für Coaching? Oder keine Zeit im Coaching? Weil man den Alltag (oder: die Krise!) im Nacken hat? Oder bietet Coaching vielleicht auch eine Auszeit, eine Schonzeit, ein Refugium? Ein Ort der Entschleunigung. Oder ein solcher der Konzentration: Zeitersparnis durch Klausur.

„Beratung konfrontiert Klient*innen mit ihren ureigenen bewussten und unbewussten Modellen von Zeit.“ Die Autor:innen (Der Faktor Zeit) beleuchten das Thema Zeit auf drei Ebenen: Individuum, Team, Organisation. Und zwar jeweils doppelt.


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6 Perspektiven auf das Thema Zeit im Coaching

Biografische Perspektive: Wann ist es Zeit für Coaching? Karriere-Einstieg, -Umstieg, -Ausstieg … Warum gerade jetzt? Warum nicht schon im letzten Jahr? Coaching führt den Klienten das Thema Zeit unweigerlich vor Augen. Und es bietet dafür einen sicheren Raum (Containment).

Wechselseitiges Zeitverständnis: Haben beide Seiten, Coach und Klient, ein gemeinsames Zeitverständnis? Oder muss das erst ausgehandelt werden? Wie schnell soll es gehen, das Wunder geschehen? Und in welchem Rhythmus soll der gemeinsame Tanz um die Lösung stattfinden?

Zeit für Präsenz & Zeit zu gehen: Im Gruppenkontext offenbart Coaching ihre wichtige Funktion darin, Raum und Zeit zu halten. Zeit für die Gruppe, damit sie sich in der Diskussion von Uneinigkeiten üben kann, lernt, Meinungsverschiedenheiten auszuhalten und ohne Gesichtsverlust zu reflektieren. Die Coach benötigt dafür Dosierungskompetenz (Be- & Entschleunigung).

Zeit für Soziales & Zeit für Fachliches: Es gibt eine Zeit zum Beziehungs- und Vertrauensaufbau und eine Zeit zum Arbeiten. Der Coach muss sachliche Themenvarianz oder -tiefe und Bedürfnisse nach sozialer Sicherheit balancieren und ausgleichen sowie die Metaebene im Blick haben.

Veränderungsgeschwindigkeit: In Organisationen herrschen unterschiedlichen Systemzeiten, die synchronisiert werden müssen. „Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse [lassen sich] per se nur schwer linearisieren und managen.“ Auch auf Organisationsebene braucht es beraterische Zeitmanagementkompetenzen.

Bewertung: Zeit spielt bei der Bewertung von Zielen eine wichtige Rolle. Wann sind die „richtigen“ Zeitpunkte dafür? „Häufig gelingt daher erst mit größerem zeitlichem Abstand ein guter Blick auf das zurückliegende Geschehen.“

Zeit als existenziell menschliches Thema

„Zeit ist für den Menschen nur sozial interpretierbar, verstehbar und lebbar.“ Das wird im Coaching wie unterm Brennglas deutlich. Und zwar für beide Seiten: Für den Coach als auch für das Klientensystem. Der Beitrag verdeutlicht, wie wichtig diese Designdimension (neben: Raum, Sache, sozialem Setting und symbolischer Dimension – jedenfalls in der Darstellung von Königswieser & Hillebrand: Einführung in die systemische Organisationsberatung) ist.

Meine Studis finden eine solche Perspektive oft zu akademisch. Vielleicht braucht es schlicht ein wenig Erfahrung – und damit Zeit (!) für ein wenig Abstand (prädestinierter Ort dafür: Supervision), um den Erkenntnisgewinn schöpfen zu können. – Und manche Texte muss man auch einfach alle paar Jahre mal wieder (neu) lesen. Auch das merkt man dann mit der Zeit … wie schon der Prediger Salomons in der Bibel wusste: Alles hat seine Zeit …

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