25. Juni 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Hybridität als Normalität

KRITIK: Mit einiger Verzögerung, weil Forschung Zeit braucht, haben wir inzwischen viel über Homeoffice und hybrides Arbeiten gelernt. Eine weitere große Studie wartet nun mit – allerdings blassen – Ergebnissen auf.

„Im Dezember 2022 wurde eine einzigartige Langzeitstudie abgeschlossen, in der drei Jahre lang jeden Monat ungefähr 1.000 Beschäftigte aus ganz Deutschland zu ihrem Erleben und Verhalten bei der Arbeit befragt wurden.“ Das Spannende an der Studie (Drei Jahre Homeoffice-Studie) ist, so Autor Hannes Zacher, Arbeits- und Organisationsprofessor aus Leipzig, dass sie einen Vergleich der Vor- und Während-Phase der Corona-Pandemie ermöglicht (Langzeitstudie). Die vier wichtigsten Erkenntnisse:


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  • Homeoffice und hybride Teams sind die „neue Normalität“ in Unternehmen geworden. Das gelte es schlicht zu akzeptieren. Führungskräfte müssten eine gute Balance finden zwischen Autonomie und Kontrolle.
  • Ressourcen im Homeoffice wie eine gute technische Ausrüstung und ein abgetrenntes Arbeitszimmer unterstützen Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit. Führungskräfte sollten daher dafür sorgen, dass ihre Mitarbeitenden gut ausgestattet sind. Sie sollten als Vorbild voran gehen.
  • „Professionelle Isolation“ ist ein potenzielles Risiko im Homeoffice. Die Mitarbeiter sehen sich wenig im Unternehmen. Führungskräfte sollten daher dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiterinnen nicht mehr als ein oder zwei Tage in der Woche im Homeoffice sind. Denn so maximieren sie Zufriedenheit und Produktivität. Zudem kann man über regelmäßige Gespräche oder einen wöchentlichen Teamtag das Isolationsgefühl verringern.
  • Das Homeoffice wird von den Mitarbeitenden mit der Zeit als positiver Ort wahrgenommen. Dort kann man kreativ arbeiten und klare Gedanken fassen. Führungskräfte sollten das würdigen und wertschätzen.

Die vorgetragenen Erkenntnisse sind offenbar mit erbsenzählerischer Akribie zusammengetragen worden, erscheinen aber mehr als blass. Wir haben inzwischen deutlich Gehaltvolleres zur Kenntnis nehmen können. Das betrifft die konzeptionelle Seite (Das Schlechteste aus beiden Welten), aber auch die forschungstaktische (Wessen einziges Instrument ein Hammer ist). So mag man schmunzelnd resümieren: „Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber offenbar noch nicht von jedem.“

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