PRAXIS: Wenn Mitarbeiter überwiegend mobil arbeiten, fehlt der Blick über die Schulter der Kollegin. Man bekommt nicht mehr mit, woran sie gerade arbeitet, welches Problem er gerade hat, womit er gerade zu kämpfen hat. Diese kleine „Übung“ schafft Abhilfe. Die Idee ist einfach: Man ergänzt die täglichen Kurztreffen und Aufgabenboards um „wandernde Spotlights„. Soll heißen: Jeweils eine Kollegin berichtet, an welchen Themen sie gerade arbeitet. Dazu gibt sie online für alle ihren Bildschirm frei und gewährt so einen Einblick in ihr „Büro“.
Auf diese Weise sollte jedes Teammitglied mindestens einmal im Monat an die Reihe kommen, um den eigenen Arbeitsalltag vorzustellen. Dabei können folgende Fragen leitend sein:
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- An welchen Themen arbeite ich gerade?
- Wer sind meine Ansprech- und Gesprächspartner/Kunden?
- Welche Tools und Programme nutze ich?
- Mit welchen Herausforderungen habe ich gerade zu kämpfen?
Das alles sollte visuell aufbereitet sein, z.B. durch Fotos von den handelnden Personen, vielleicht auch vom Umfeld bzw. von den Räumlichkeiten. Per Screenshot werden Beispiele von Aufgaben geteilt oder Live-Demos eingespielt. Die Kollegen stellen nach der Präsentation Fragen, erzählen, was für sie neu war und was sie für sich mitgenommen haben. Dazu geben sie Anregungen, wie der Kollege seine Arbeit vielleicht noch einfacher gestalten kann bzw. wo sie ihn unterstützen können.
Auf diese Weise entsteht die notwendige Vertrautheit zwischen Teammitgliedern und das Vertrauen, was bei der virtuellen Zusammenarbeit sonst leidet. Ich finde, das Verfahren stünde auch denjenigen gut, die vor Ort zusammenarbeiten. Wobei die Idee des Bildschirmteilens schon reizvoll ist…
(aus: Brigitte Berscheid / Kathrin Strehlau – Mikrokrisen managen. managerSeminare 03/2022 S. 41-42)