PRAXIS: Stress, miese Laune, gedrückte Stimmung – alles Dinge, die das Leben vieler Menschen beeinträchtigen. Gibt es dagegen ein Rezept? Gibt es, sagt ein Autor im Harvard Business Manager. Es lautet ganz einfach „Dankbarkeit“ empfinden. Nun ist das ja so eine Sache mit den positiven Gedanken, sie lassen sich nicht auf Knopfdruck abrufen. Sorgen und negative Gedanken stellen sich einfach so ein, dazu müssen wir uns nicht besonders anstrengen. Mehr noch: Wir müssen nur täglich Nachrichten schauen, Überschriften in Zeitschriften registrieren oder Posts auf Facebook oder Twitter aufrufen: Schon geht es uns noch schlechter.
Vielleicht hilft die Metapher des Autors: Unser Gehirn funktioniert wie ein Verdauungssystem. Stopfen wir es mit Sorgen, Neid, Missgunst oder Selbstkritik voll, reagiert es entsprechend schlecht gelaunt, bekommt praktisch Durchfall. Also sollten wir es lieber mit Dingen füttern, die ihm besser bekommen. Dazu gehört alles, wofür wir Dankbarkeit empfinden. Dankbarkeit und Neid zum Beispiel vertragen sich nicht, die Empfindungen sind nicht miteinander vereinbar. Wenn wir für etwas dankbar sind, dann werden die bekannten Glückshormone ausgeschüttet. Wer sich mal überlegt, wann er das letzte Mal für etwas besonders dankbar war, wird wissen, wovon die Rede ist.
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Dankbarkeit hilft
Nur wie macht man das: Dankbarkeit empfinden? Das ist nicht so schwer, denn dazu muss man seinen Fokus verändern. So wie es uns negativ beeinflusst, wenn wir an etwas Schlimmes denken, so versetzt es uns in gute Laune, wenn wir an etwas denken, wofür wir dankbar sind. Hier ein paar Fragen, die dabei helfen:
- Welche Fähigkeiten habe ich, die ich für selbstverständlich halte?
- Für welche Möglichkeiten, die sich mir bieten, empfinde ich Dankbarkeit?
- Was habe ich heute (in der letzten Woche, im letzten Monat) Schönes gesehen/erlebt?
- Was kann ich heute besser als vor einem Jahr?
- Für welchen Gegenstand, den ich regelmäßig benutze, bin ich dankbar?
- Was hat jemand in der letzten Zeit für mich getan, wofür ich ihm dankbar bin?
Vermutlich fallen Ihnen viele ähnliche Fragen ein, wenn Sie anfangen, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, für die Sie dankbar sind.
Dankbarkeitstagebuch
Was Sie zur Unterstützung tun können, wäre eine Art Dankbarkeitstagebuch zu führen – zum Beispiel jeden Tag einen Eintrag über eine Sache, für die Sie dankbar sind. Oder Sie überlegen sich ein Dankbarkeitsritual: Beim Abendessen tauschen Sie sich mit Ihrem Partner darüber aus, wofür Sie heute dankbar sind. Oder Sie posten täglich eine kleine Sache zum Thema in einem sozialen Netzwerk.
Noch einmal: Es geht nicht darum, sich auf Knopfdruck besser zu fühlen oder negative Gedanken durch positive zu ersetzen, sondern darum Ihre Aufmerksamkeit hin und wieder auf etwas zu richten, für das Sie wirklich dankbar sind.
Nach: Christopher Littelfield – Danke denken. Harvard Business Manager, 03/2021, S. 28-29