21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Aller Anfang …

PRAXIS: Ach, besäßen wir doch alle einen starken Willen, um uns endlich den lästigen Dingen zuzuwenden. Aber Willensstärke ist nun mal nicht jedem gegeben, also muss man ihr ein wenig nachhelfen. So banal es ist: Anfangen ist die Antwort. Auch mit dem Aufhören.

Der Hintergrund: Manche Menschen sind sehr willensstark und arbeiten Dinge konsequent ab. Andere finden jede Menge Ausreden, warum sie mit dem, was sie sich vorgenommen haben, jetzt noch nicht beginnen. Stattdessen wird alle mögliche gestartet: Putzen, aufräumen, Mails beantworten, Ordner sortieren (bei mir sind es meist die Mails, die mich davon abhalten, aufzuräumen …)


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Das Problem dabei: Offenbar gibt es gegen die Tätigkeit, die zu beginnen uns so schwer fällt, erheblichen inneren Widerstand. Den kann man nun ein wenig senken oder besser umgehen laut Hans-Georg Willmann. Und das geht so: Wir sagen uns: „Ich mache das jetzt 10 Minuten lang! Dann höre wieder auf, wenn mir danach ist!“ Wir überlisten uns damit selbst, denn wir fangen ja gar nicht richtig mit einer Aufgabe an, sondern eben nur mal eben 10 Minuten.

Der Widerstand wird so beruhigt („Es ist ja gar kein richtiger Anfang!“), und wir selbst fühlen uns auch viel besser, denn schließlich geht es ja endlich los. Wenn wir nach 10 Minuten merken, dass es ganz gut läuft und uns gar nicht nach „Aufhören“ zumute ist – prima, dann geht es weiter. Oder wir sagen uns: „Okay, dann noch mal 10 Minuten!“

Und was, wenn wir nach 10 Minuten so gar keine Lust mehr haben? Dann hören wir auf, wie wir uns selbst das versprochen haben. Sonst glauben wir uns beim nächsten Mal selbst nicht und der Widerstand wird noch größer.

Anfangen aufzuhören

Nun gibt es ja auch Dinge, mit denen wir gerne aufhören wollen. Ständig Süßes zu uns nehmen, ständig zum Smartphone greifen, ständig in sozialen Medien stöbern usw. Auch hier hilft der oben beschriebene Trick. Wir sagen uns diesmal: „Ich warte noch 10 Minuten. Wenn mein Verlangen dann immer noch so groß ist, dann gebe ich ihm nach!“

Damit verliert die Verlockung erst mal sehr an Kraft und tritt in den Hintergrund, eventuell verschwindet sie sogar ganz und wir können uns anderen Tätigkeiten widmen. Was dabei noch hilft ist, sich vorzustellen, was wir durch den Verzicht erreichen können (z.B. abzunehmen).

Ist nach 10 Minuten das Verlangen nach wie vor groß, halten wir wieder das Versprechen und geben ihm nach. Hier gilt wieder: Der Trick verliert an Glaubwürdigkeit, wenn wir uns selbst reinlegen.

Nach: Hans-Georg Willmann – Auf die Plätze…, managerSeminare, 10/2018, S. 72-78

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