10. März 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Die Spielregeln ändern sich

INSPIRATION: Ich glaube nicht, dass Führungskräfte jeglicher Art verstehen, was da auf sie zukommt,“ meint Brian Solis, Head of Global Innovation bei Servicenow. Und meint damit KI. Die Möglichkeiten und Bedrohungen.

KI als Maschinelles Lernen gibt es schon seit vielen Jahren, so Brian Solis im Personalmagazin („Jetzt ist der Zeitpunkt, um etwas Kontraintuitives zu tun“). Doch war das bislang eher etwas für Spezialisten. Das änderte sich radikal mit dem Release von ChatGPT. „Der Unterschied diesmal besteht darin, dass generative KI für die breite Masse zugänglich ist. Es ist etwas, das sie verstehen können. Es ist etwas, das sie nutzen können.“ Deshalb der Hype. Weil es ein Massenphänomen ist.


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Doch KI werde zumeist bloß halb begriffen. Gen-KI eröffne zwei Wege in die Zukunft: Digitalisierung und Veränderung. Doch die meisten beschritten bloß den ersten Weg. Den der Automatisierung und Kostensenkung. Man wolle Zeit und Geld sparen. Brian Solis wirft die Frage aus Saint Exupérys „Der Kleine Prinz“ auf: Was willst Du mit der eingesparten Zeit anfangen? „Überflüssige“ Mitarbeitende entlassen? Oder diesen neue Herausforderungen geben?

Exponentiell statt linear

Das wäre der andere Weg: „Unternehmen wie Ikea sagen: ‚Wir können diese Zeit nutzen, die Mitarbeiter umzuschulen und sie neue Werte für das Unternehmen schaffen lassen, sodass wir gleichzeitig Geld sparen und Geld verdienen‘.“ Brian Solis vergleicht das mit einer exponentiellen statt linearen Veränderungskurve. Und er konstatiert: Die meisten Führungskräfte hätten den Clou noch nicht verstanden. Jetzt sei „genau der richtige Zeitpunkt (…), um etwas Kontraintuitives zu tun.“

Eben nicht reflexhaft die Prozesse von gestern zu automatisieren, sondern die neue Technologie als Chance zu begreifen, die Betriebssysteme grundsätzlich zu überdenken und gleich etwas Besseres zu bauen. Deshalb müsse man auch die Mitarbeiter befähigen, ihre Kompetenzen entwickeln. Automatisierung allein ist die falsche, alte Fährte. Augmentation – Erweiterung – ist der Weg in die Zukunft. „Ich glaube, dass Führungskräfte noch nicht so denken,“ so Brian Solis.

Und das ist dann die perfekte Überleitung zum ebenfalls lesenswerten Beitrag von Johanna Voigt und Julian Decius (KI und Lernen – ein Paradigmenwechsel?). Wir brauchen AI Literacy, müssen also zunächst lernen, was KI kann, wie sie arbeitet. Dann können und sollen wir im nächsten Schritt Lernprozesse mit KI unterstützen. Und im dritten Schritt mit KITechnologien die Prozessoptimierung in der Weiterbildung angehen. All das wird nur partizipativ und iterativ funktionieren. Und nicht Top-down mit der Kettensäge …

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