7. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Museumstage

PRAXIS: Ich staune immer wieder, wie simpel viele Management-Ideen gestrickt sind. Und begreife allmählich, dass es genau das ist, was erfolgreiche Management-Autoren auszeichnet. Bloß nicht zu kompliziert! Einfache Botschaften, die versprechen, gravierende Probleme zu lösen. Man muss nur drauf kommen.

Zuerst zur Idee. Diese hier stammt vom Meister der Vereinfachung, dem Amerikaner John Strelecky, der sich stets mit einem Hut abbilden lässt, der einem Tropenhelm ähnelt. Sie erinnern sich? Das ist der mit dem „Café am Rande der Welt“, das zu einem internationalen Bestseller wurde mit der einfachen Botschaft, dass man sich auf die Suche dessen machen muss, wofür man wirklich geschaffen ist, und so den Sinn des eigenen Lebens entdeckt. 


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Ähnlich schlicht ist auch hier die Botschaft, wo es um den „Unternehmenspurpose“ geht. In dem Interview erklärt der Bestsellerautor, dass es nicht darauf ankommt, einen eingängigen Zweck zu definieren, sondern ihn zu leben („Man kann das Rad nicht neu erfinden“). Und wie findet man ihn? Indem man bei Unternehmen aus anderen Branchen abkupfert, deren Erfolgsformel auf das eigene Unternehmen überträgt. Gähn…

Was hat das mit den Museumstagen zu tun? Das ist auch so eine schlichte Idee, wir stellen sie hier dennoch vor, allerdings auf deutlich weniger Raum – gerade so viel, wie es braucht, um das Prinzip zu erklären. Also:

Man stelle sich vor, das eigene Leben würde aufgezeichnet und in einem Museum ausgestellt. Die Vorstellung, dass dann nur wenige Prozent der Ausstellungsstücke mit positiven Erinnerungen verknüpft sind, ist bitter. Also überlege man sich vorher, auf was man mit Stolz und Freude zurückblicken möchte, also auf einem besonderen Platz in diesem Museum des eigenen Lebens zu finden sein sollte. Das können glückliche Momente sein, Ereignisse, bei denen man für andere da war, andere zum Lächeln gebracht hat, in denen man etwas bewirkt hat – und sei es nur eine Kleinigkeit. Und sich am Ende eines Tages zu fragen, ob dies ein guter Museumstag war. 

Erinnert an Erfolgstagebücher, oder? Nur mit einer etwas schöneren Metapher. Und diese könnte auch ein Team benutzen – so wie in dem Beispiel des Gurus, in dem ein Team im Patentamt sich überlegt hat, was man ändern kann, um solche Momente zu erleben. Das mündete in Ideen, den Antragstellern regelmäßig Rückmeldung zu geben über den Stand der Prüfung. Und so den Mitarbeitern mehr Sinn in ihrer ansonsten eher eintönigen Arbeit gab.

Zurück zur genialen Masche der Gurus: Man braucht im Grunde nur ein Thema, das man beliebig variieren kann. So wie weiland Tom Peters, der Menschen zur Marke machte. Oder Reinhard Sprenger, der Motivation zum Mythos erklärte. Oder Daniel Goleman, der den Intelligenzbegriff um den Faktor „Emotional“ erweiterte. Anschließend kann man das Thema rauf und runter bespielen. Wie gesagt: Möglichst einfach sollte es schon sein, sonst wirkt es nicht. Und sich den richtigen Hut aufsetzen…

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