24. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Performancetunnel

INSPIRATION: Wer kennt das nicht: Nur noch kurze Zeit bis zum Abschluss eines Projektes, eines Auftrags oder einem Termin, für den wir noch nicht alles geklärt haben, der Stress steigt und dann möchte jemand etwas von uns. Da kann man schon mal aus der Haut fahren. Vor allem für Führungskräfte nicht zu empfehlen, aber menschlich. In der Wirtschaftswoche erklärt ein Coach das mit dem Begriff „Performancetunnel“. Alle Konzentration und Energie wird auf dieses eine Ziel gerichtet, alles andere gerät aus dem Blickfeld (Druck frisst Empathie).

Für Empathie fehlt dann die „geistige Kraft“. Das konnte auch in einem Experiment gezeigt werden: Probanden wurden stresshemmende Mittel gegeben, sie und eine Kontrollgruppe hielten ihre Hände in eiskaltes Wasser. Die Teilnehmer, bei denen der Stress unterdrückt wurde, empfanden deutlich mehr Schmerz. 


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Wenn wir so angespannt sind, wäre es für das Umfeld ratsam, in Deckung zu gehen, bis der Termin verstrichen ist. Passt aber nicht immer, der Alltag geht weiter, und auch unsere Mitmenschen, Kollegen, Mitarbeiter haben Aufgaben und Pläne, die bearbeitet werden müssen. Also was tun?

Stressprävention

Die Experten raten dazu, sich grundsätzlich gegen Stress zu wappnen, zum Beispiel durch ausreichend Schlaf und rechtzeitige Pausen. Ein guter Rat, aber vermutlich muss man das üben, bevor der Stress kommt. Nur besteht dann subjektiv die Notwendigkeit nicht. Das ist so wie mit dem Sport: Solange es nicht zwickt, wird man die regelmäßige Betätigung eher aufschieben. Wer es aber schon immer als Teil seines Lebens betrachtet, wird ohnehin weniger Stress empfinden.

Nächster Tipp: Zugeben, dass man unter Stress nicht sonderlich einfühlsam ist. So eine Warnung könnte zumindest ein wenig helfen, denn damit gibt man als Chef eine Schwäche zu und macht vorab deutlich, dass es eben nicht am Mitarbeiter liegt, wenn man pampig wird, sondern an der eigenen Unfähigkeit, unter Druck gelassen zu bleiben.

Und wenn dann mitten in der größten Hektik eine lästige Mail eintrifft? Vielleicht von vornherein solche Aufgaben bewusst vertagen, sich erst um die dominierende Aufgabe kümmern und dann kurze Auszeiten einplanen, in denen man sich auch um diese „Störungen“ kümmern kann. Ein ganz witziger Tipp: Diese „Auszeiten“ so gestalten, dass sie das Stressmuster unterbrechen. Also z.B. eine Besprechung, die sich nicht verschieben lässt, ins Freie verlagern oder im Stehen abhalten, das Gespräch mit dem Kollegen beim kurzen Spaziergang suchen. 

Schließlich könnte man auch, gerade wenn man so unter Druck ist, anderen, die ebenfalls im Stress sind, Hilfe anbieten. Das soll den eigenen Stresspegel senken und sehr gesund sein. Auch schön gedacht, nur vermutlich fragen sich da die genervten Führungskräfte, wo sie denn dafür die Zeit noch hernehmen sollen. Trotzdem – Ich kenne das: Man selbst ist furchtbar genervt, irgendwie schlägt alles über einem zusammen, da bittet jemand um Hilfe und man lässt alles stehen und liegen. Diese kurze Unterbrechung tut gut.

Zum Schluss der Klassiker: Wenn die auslösende Situation geklärt und das Projekt abgeschlossen ist, eine ehrliche Reflexion zulassen mit der einfachen Frage: Wie kann es beim nächsten Mal besser werden? Auch nicht neu – leider steht vermutlich dann schon wieder das nächste Projekt an, und für Reflexion bleibt keine Zeit …

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