9. Juli 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Riesenchance

INSPIRATION: Ist das realistisch? Der Chef eines Unternehmens macht nicht mal nur eine Woche Urlaub, sondern nimmt ein zehnwöchiges Sabbatical. Am Ende zieht er eine positive Bilanz und empfiehlt jedem Kollegen, es ihm nachzutun. Ein Modell?

Der kurze Erfahrungsbericht des Schweizer Firmenchefs (CEO und Sabbatical – geht nicht?) wirft Fragen auf. In seinem Unternehmen wurde ein Sabbitcal für die oberen Führungskräfte vor sieben Jahren eingeführt, doch wer hätte gedacht, dass der Mann an der Spitze davon Gebrauch machen würde? Machte er aber, wobei die „Vorsichtsmaßnahmen“ schon auffällig sind:


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  • Es standen keine größeren Änderungen im Unternehmen an oder Herausforderungen, die die Präsenz des CEO erforderlich gemacht hätten.
  • Termine, die der Chef selbst wahrnehmen sollte, wurden vor oder nach das Sabbatical gelegt.
  • Einige wenige Themen wurden definiert, bei deren Entscheidung die Kollegen auf die Rückkehr des Chefs warten sollten.
  • Mit jedem Mitarbeiter wurde ein Entwicklungsziel definiert, das in der Abwesenheit des CEO angestrebt werden sollte.
  • Der Boss erklärte, welches Szenario er bei seiner Rückkehr vorfinden wollte und welches auf keinen Fall.

Dann verfügte er, dass alle Mails, die ihn in Kopie erreichten, sofort gelöscht wurden. Direkte Mails an ihn wurden mit dem Hinweis auf seine Abwesenheit beantwortet mit der Empfehlung zu warten oder Kontakt zum Sekretariat aufzunehmen. Dieses hatte die Genehmigung, autonom Termine zu machen. Ein einziges Mal während der zehn Wochen trat der CEO in Kontakt zu einem wichtigen Geschäftspartner.

Nach der Rückkehr

Nach seiner Rückkehr brauchte er einen Tag, um sich wieder einzufinden. Alles war bestens bestellt. Er sprach mit jedem über den Stand in Sachen Entwicklungsziele und fragte, was man aus der Zeit ohne ihn beibehalten wolle.

Die Erfahrungen der Kollegen: Die Zusammenarbeit lief gut, niemand musste sich vor einem Boss profilieren. Es selbst lernte daraus, deutlich gelassener zu bleiben und das Vertrauen zu haben, dass er nicht in jede Sache eingebunden sein muss. Somit kann er sich verstärkt um externe Kontakte kümmern.

Letzteres finde ich eine interessante Erkenntnis: Tatsächlich sehe ich den Menschen an der Spitze eines Unternehmens vor allem als Botschafter nach außen, um das operative Geschäft sollten sich diejenigen kümmern, die Ahnung davon haben. Sehen aber längst nicht alle so.

Ob man wirklich so viel im Vorfeld klären muss, wage ich noch zu bezweifeln. Wenn er vorher nicht die meisten Entscheidungen allein getroffen hat, dann sollten Mitarbeiter in der Lage sein, auch ohne ihn von heute auf morgen das Unternehmen zu führen. Vermutlich hätte das auch hier geklappt.

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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